BAUSCHÄDEN AN DER EAST SIDE GALLERY : Fällt demnächst die Mauer?
Nach der Entdeckung von Rissen in der Berliner East Side Gallery gehen die Bauarbeiten auf dem früheren Todesstreifen weiter. „Ein Baustopp wurde nicht verhängt“, sagte der Bezirksbürgermeister von Friedrichshain-Kreuzberg, Franz Schulz (Grüne), am Dienstag. Zuvor hatte eine Bürgerinitiative Risse in dem historischen Mauerstück öffentlich gemacht und befürchtet, dass die Standfestigkeit des historischen Denkmals gefährdet sei. Seit Langem gibt es Proteste, weil aufgrund von Bauarbeiten Elemente aus der denkmalgeschützten Mauer herausgetrennt wurden.
Schulz sprach von einer „miserablen Kommunikation“ des privaten Investors, der auf dem ehemaligen Todesstreifen ein Luxushochhaus errichten will. Erst am Dienstag sei im Bezirksamt ein Schreiben von Living Bauhaus eingegangen, wonach die Firma Absenkungen im Boden schon vor drei Wochen bemerkt habe.
Ein Firmensprecher teilte mit, die East Side Gallery werde durch die Bauarbeiten nicht beeinträchtigt. Die Technologie beim Setzen der Wände im Boden sei laut Schreiben so verändert worden, dass keine Schwingungen mehr weitergegeben würden, sagte Schulz. Dies werde noch vom Bezirksamt kontrolliert. Dazu sei der Bericht des unabhängigen Prüfingenieurs, der von der Firma beauftragt wurde, angefordert worden. Es gebe erste Hinweise, dass er die Lage richtig eingeschätzt habe. (dpa)