: Automatenhorror
Wer rumorte nachts in Lübecker Wohnung?
Wenn auch nicht eine Roboterarmee in Invasionslaune, so doch immerhin einen Einbrecher wollte jüngst eine 27-Jährige aus Lübeck mitten in der Nacht in der eigenen Wohnung ramentern gehört haben. Wie AFP gestern berichtete, flüchtete die akustisch Aufgeschreckte zunächst auf ihre Terrasse. Als sich die Geräuschquelle daraufhin hörbar „in der Wohnung bewegte“, brachte sich die Frau lieber auf der nachbarlichen Terrasse in Sicherheit, wo sie einen telefonischen Notruf absetzte. Die wenig später eintreffenden Polizeibeamten „sondierten die Situation“, um als nächtlichen Eindringling doch nur den seelenruhig brummenden Saugroboter der Wohnungseignerin anzutreffen. Dieser sei aber nicht auf Raubzug, sondern „seiner Bestimmung nachgegangen“ und habe „pflichtbewusst den Fußboden gereinigt“, lobten die Beamten den braven Sauger. Aber können wir wirklich sicher sein? Jeder, der einmal einen Drucker bedient hat, weiß, dass diese Geräte heimtückische Meister der Verstellung sind, deren Daseinszweck die Versklavung der Menschheit durch Papierstau und Anzeigen schwerer Ausnahmefehler ist. Wozu erst sind deren saugende Verwandte mit den bös glosenden Display-Augen imstande, wenn wir unsere zur Nacht geschlossen haben?
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen