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Autobombe in Beirut tötet Mufti

Beirut (dpa/ap) - Das Oberhaupt der sunnitischen Moslems im Libanon ist am Dienstag bei einem Bombenattentat in Beirut ermordet worden. Ein mit Sprengstoff vollgepacktes Auto explodierte, als die Wagenkolonne von Mufti Hassan Khaled daran vorbeifuhr. Außer ihm kamen mehrere seiner Begleiter und einige Passanten, zusammen 21 Menschen, bei dem Anschlag im moslemischen Westteil der Stadt ums Leben. 46 Personen wurden verletzt. Der Cadillac des Mufti, mehrere Begleitfahrzeuge und zwei Polizeiautos wurden zerstört.

Das Attentat ereignete sich kurz vor der Ankunft des Muftis in seinem Hauptquartier in einem zur Tatzeit stark belebten Wohnviertel. Der Ort der Explosion liegt nicht weit von der Residenz des Chefs der moslemischen Regierung des Libanons, Salim Hoss. Der Politiker soll zur Zeit des Anschlags in dem Gebäude gewesen sein.

Nach Schätzungen gehören 420.000 der 2,7 Millionen Einwohner des bürgerkriegsgeschüttelten Nahost-Landes der sunnitischen Richtung des Islam an. Die Gruppe der Schiiten ist etwas kleiner, die der maronitischen Christen deutlich größer.

Mufti Hassan Khaled war auch politisch einflußreich. Er galt als Führer einer gemäßigten Koalition sunnitischer Politiker mit Rückendeckung aus Saudi Arabien. Er wurde als einer der wichtigsten Gegner der radikalen Moslemmilizen, des Drusenführers Walid Dschumblatt und der „Amal„-Schiiten von Nabih Berri angesehen.

Der Mufti hatte seinen hohen Platz in der sunnitischen Hierarchie seit den 60er Jahren. Sein genaues Alter ist nicht bekannt. Korrespondenten meinten, er müsse inzwischen 60 und 70 gewesen sein. Er war verheiratet und hatte vier Kinder.

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