: Außenpolitik - CSU greift FDP an
Hamburg (dpa) - Wenige Tage vor der Bundestagswahl am 25. Januar ist die künftige Gestaltung der Außenpolitik der BRD erneut zum Zankapfel zwischen den Parteien geworden. Die CSU kündigte im Falle eines Wahlsieges der Koalition außenpolitische Korrekturen an. Genscher habe nie erklärt, was er „ziemlich wortgleich mit Willy Brandt“ unter einer neuen Phase der Entspannungspolitik verstehe, sagte CSU– Chef Strauß in einem Interview der Bonner Tageszeitung Die Welt (Montagausgabe). Auch von Kohl habe er nie eine Analyse erhalten. Im Spiegel warf Strauß Genscher vor, die Öffentlichkeit falsch zu informieren, wenn er unterstelle, die CSU sei gegen die Entspannungspolitik. „Das ist schlechterdings unwahr.“ Der Vorsitzende der CSU– Landesgruppe im Bundestag, Theo Waigel, sagte, eine „illusionäre Entspannungspolitik“ sei abzulehnen. Kohl hält „Worthülsen“ über die außenpolitische Wende für wenig sinnvoll. Er sagte im Hessischen Rundfunk, die Bundesregierung habe ihre Außenpolitik klar definiert. Wenn die BRD einen Teil ihrer Staatsräson in der Bindung an die freien Völker des Westens sehe, gebe es eine gute Chance zum Gespräch mit den Regierungen in Ost– und Mitteleuropa vor allem mit der UdSSR. Die BRD könne „Nutznießer“ einer Abrüstungskonferenz zwischen den USA und der UdSSR sein, für die es eine reelle Chance gebe.
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