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Ausputzer auf Erden

Kirchenmänner im schwachen Fußballwahn

Jongleurfoto: ap

Mit einem Befreiungstheologenschlag wollte am Sonntag schon der verkniffene Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki wie ein Vorstopper vor der Abwehr alle Rücktrittsforderungen aus dem Weg räumen und erklärte deshalb den Fußball zur Leitlinie des christlichen Lebens. An dem nämlich sollten sich seine Schäfchen ein Beispiel nehmen, sei der Ballsport doch „quasi eine Art Predigt, eine Anleitung zum guten Leben“, so Woelki. Und da konnte ein evangelischer Konter nicht lange auf sich warten lassen. Der neue Regionalbischof im evangelischen Sprengel Lüneburg, Stephan Schaede, erklärte am Dienstag der christlichen Nachrichtenagentur epd sein Amt: „Ich bin dann der Libero, das ist toll.“ Er werde hinter seinem Team stehen und wenn nötig nach vorne treten, erläuterte der selbsternannte Ausputzer. Da kann sein Team aber froh sein, dass er nicht nach unten tritt, denn die Blutgrätsche ist im modernen Fußball out wie der Libero. Noch uncooler ist es, wenn Schwarzröcke sich mithilfe von Fußballmetaphern an ein sich von ihnen abwendendes Publikum heranzuwanzen versuchen. La Ola fällt aus für diese technisch schwachen Altherrenspieler.

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