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Ausnahmezustand über Armenien

■ Oppositionelle Miliz „Armenische Nationalarmee“ wurde vom Obersten Rat Armeniens als „Banditenformation“ bezeichnet / Zwangsweise Entwaffnung wurde angedroht

Moskau (ap/afp) - Der Oberste Rat Armeniens hat für das Territorium der sowjetischen Republik den Ausnahmezustand verhängt und die in Opposition gegangene bewaffnete Gruppe „Armenische Nationalarmee“ verboten. Die Moskauer Zentralregierung war einem Bericht der Nachrichtenagentur 'tass‘ zufolge an dieser Entscheidung nicht beteiligt. Unter dem Ausnahmezustand gilt in Eriwan zwischen 22 und 6 Uhr ein Ausgehverbot.

Der „Nationalarmee“, die bei der Parlamentssitzung als „Banditenformation“ bezeichnet wurde, wurde das Ultimatum gestellt, bis zum gestrigen Mittwoch 22 Uhr die Waffen niederzulegen. Andernfalls werde sie zwangsweise entwaffnet. An dieser „Operation“ sollen Kräfte des Innenministeriums und des KGB der Republik sowie Gruppen der Landwehr teilnehmen, die sich dem Obersten Rat unterstellt haben. Die „Nationalarmee“ war im Januar während des Konflikts um die autonome Region Berg-Karabach zum Schutz der christlichen armenischen Bevölkerung vor Übergriffen von Moslems aus der Nachbarprovinz Aserbaidschan ins Leben gerufen worden. Am Dienstag hatte sie versucht, das Hauptquartier der Armenischen Nationalbewegung, aus der sie selbst hervorgegangen war, zu beschießen. Zwischen beiden Gruppen ist es in letzter Zeit wiederholt zu Zusammenstößen gekommen.

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