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KommentarAusgefilzt?

■ SPD-Politik ist nicht einmalig

Grobecker hat Hennemann eine großzügige Apanage zugeschaufelt, der Senat hat den Vorgang abgenickt – man ahnt, wieviele Geschichten dieser Art in den nächsten Wochen und Monaten noch auf den Tisch des Hauses kommen werden, wenn erstmal der Vulkan-Untersuchungsausschuß die ersten Akten durchforstet hat. Die Sensationen sind allerdings für die Stadt fast keine mehr. Daß es so gelaufen ist, das ahnten wir schon. Die Geschichte vom Abschiedsgeschenk an Hennemann ist nur ein weiteres Kapitel im dicken Buch aus dem lustigen Leben sozialdemokratischer Filzomanen.

Dabei kann man allerdings fast davon ausgehen, daß der Untersuchungsausschuß das letzte Kapitel dieses Buches schreiben wird. Was sich nämlich in den letzten Jahren abgespielt hat, das ist nicht weniger als eine Revolution im bremischen politischen Leben. Die Identität zwischen Sozialdemokratie, Öffentlichem Dienst und den Gewerkschaftsoberen der Bremer Großbetriebe – immerhin eine Säule Bremer Politik und das Lebenselexier der SPD – ist zu Staub zerfallen. Es hat sich ausgefilzt. Soll aber niemand meinen, daß nun die Transparenz Einzug gehalten hätte. Soll niemand meinen, die SPD hätte den Filz exklusiv gepachtet. An die Stelle des alten Beziehungsgeflechts tritt nach und nach ein neues. So funktioniert Politik. Die SPD kann aus ihrer Verantwortung nicht entlassen werden, die Entfilzung bleibt aber eine Daueraufgabe. Jochen Grabler

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