: Aus statt Aufklärung?
■ Senat will der Jugendberatung von Pro Familia die jährlichen Zuschüsse streichen
Die Beratungsstelle Pro Familia hat eine weitere Förderung ihrer Jugendberatung durch den Senat gefordert. Eine Streichung der jährlichen Zuschüsse in Höhe von 189.600 Mark bedeute das Ende der Pro-Familia-Jugendberatung in der Stadt, heißt es in einer Mitteilung der Organisation. Der Senat wird aufgefordert, seinen Beschluß zurückzunehmen, die finanzielle Zuwendung zu streichen.
Seit November 1992 existiert in der Ansbacher Straße im Bezirk Schöneberg die Pro-Familia-Jugendberatung. Sie ist das einzige Projekt in Berlin, daß alle Jugendlichen zwischen 12 und 21 Jahren zu Fragen der Sexualität (Schwangerschaft, Homosexualität und Aids), zu Partnerschafts-Themen sowie zum Bereich Familienplanung berät. Die Jugendlichen müssen dafür nichts bezahlen. Weiterhin bietet die Pro-Familia-Jugendberatung Projekte zur Gewaltprävention an.
In der Schöneberger Beratungsstelle sind zwölf Mitarbeiter beschäftigt, vier davon im Jugendprojekt. Insgesamt arbeiten in den zwei Berliner Pro-Familia-Beratungsstellen, eine weitere gibt es im Bezirk Tiergarten, 20 Mitarbeiter.
Seit der Gesetzgeber für Abtreibungen einen Beratungsschein verlangt, ist die Jugendberatungsstelle von Pro Famila für viele Mädchen zwischen 16 und 18 Jahren, die abtreiben wollen, ein wichtiger Anlaufpunkt geworden. Die Kids beurteilen die Mitarbeiter als locker und verläßlich. Was man mit ihnen bespreche, werde vertraulich behandelt und nicht an die Eltern weitergegeben. taz
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