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Aus für Türkenzentrum?

■ Projekt noch immer ohne Räume

Das Neuköllner Türkenzentrum ist noch immer obdachlos. Bereits im Dezember mußte das Selbsthilfeprojekt wegen einer drastischen Mieterhöhung aus seinen Räumen in der Schinkelstraße ausziehen und sitzt seitdem auf der Straße. Anfang März hatte die Wohnungsbaugesellschaft Stadt und Land dem Verein Räume in der Briesestraße im Rollbergviertel angeboten. Diese Räume, schon beim Bau für soziale Zwecke vorgesehen, wurden in den vergangenen fünf Jahren als Fahrradkeller benutzt und müßten umgebaut werden. „Noch während der Klärung der Finanzierungsfrage erhielten wir von Stadt und Land den Bescheid, daß aus wohnungsbaurechtlichen Gründen für den öffentlich geförderten Wohnungsbau die Vermietung zu solch günstigen Konditionen, wie wir sie benötigen, nicht stattfinden kann“, erklärte ein Mitarbeiter des Zentrums. Entschieden habe die Investitionsbank, Finanzierungsträger des Gebäudes in der Briesestraße. Mit dem Einzug des Projektes hätten die Räume in Gewerberäume umgewandelt werden müssen, was eine Mietenexplosion zur Folge gehabt hätte.

Für die Mitarbeiter ist das unverständlich: „Es stellt sich die Frage nach der sozialen Verantwortlichkeit der Investitionsbank gegenüber dem Türkenzentrum, welches seit Jahren ehrenamtlich aktive Integrationsarbeit leistet.“ sao

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