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Aus dem Beirat gestrichen

■ betr.: „Es gibt zwei Leben vor dem Tod“ etc. (Volkmann/Grubbe), taz vom 29. 9. 95

Peter Grubbe hat viele Jahre zum Beirat der Gesellschaft für bedrohte Völker gehört, zusammen mit Freimut Duve, Helmut Gollwitzer, Robert Jungk, Altbischof Kurt Scharf, Ernst Bloch, Luise Rinser und anderen, die uns vor allem in der Anfangszeit wesentlich unterstützt haben. Nun entnehmen wir der taz, daß Euer Autor, Philipp Maußhardt, bereits seit sieben (!) Jahren (1988) über die Vergangenheit von Peter Grubbe, die jetzt durch die Angaben Simon Wiesenthals bestätigt wurde, Bescheid wußte. Erst 1992 hat uns dann Maußhardt über die Anschuldigungen gegen Grubbe mit einem Schreiben und einem anschließenden Telefongespräch informiert. Also hatte uns Maußhardt, der seit 1979 Mitglied der Gesellschaft für bedrohte Völker ist, die Informationen über Grubbe vier Jahre lang vorenthalten. Dabei wußte er genau, daß Grubbe all die Jahre im Beirat der GfbV saß. Wir haben ihn nach dem Brief Maußhardts 1992 sofort aus dem Beirat gestrichen.

Ich habe noch immer den Eindruck, daß Grubbe, der sich jahrzehntelang publizistisch gegen Rassismus und für die Dritte Welt engagiert hat, ein Stück Wiedergutmachung leisten wollte. Maußhardt hatte mit seinem langen Schweigen Grubbe die Möglichkeit gegeben, sich selbst der Öffentlichkeit zu stellen. Diese Chance hat er jedoch nicht genutzt. Tilman Zülch, Gesellschaft für

bedrohte Völker

Ihr sehr verdienstvoller Artikel über Volkmann/Grubbe, dem ich 1950 in London im Bushhouse ganz arglos begegnete, er verkehrte, offenbar durch seine Frau bei der deutsch-jüdischen Gesellschaft und wurde mir von meiner jüdischen Freundin Mrs. Zuntz vorgestellt, enthält leider keine Aussage, warum Ludwigsburg nicht gegen Volkmann ermittelt hat. Ein ganz und gar unfaßbarer Vorgang [...] Joachim Hackethal, München

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