: Aus alt mach neu
Da versteh' einer die Bertelsmänner (RTLplus usw.) und die Werbung für ihre neue alte UFA. Wenn also der Günter Jauch (Stern-TV) so eine Art frühvergreiste Reinkarnation von Hans Albers ist und der Thomas Gottschalk (McDonalds, Disney) bloß das Jungdouble von Heinz Rühmann (Pharma- Fortschritt), wen spielt dann RTLplus- Chef Helmut Thoma? Etwa so eine Art wiederauferstandenen Propagandaminister für die verkabelte Volksgemeinschaft? Wer hat die Goebbelsschnauze heimlich durch die Thoma- Schüssel ersetzt? Dieses Doppelleben wäre vielleicht auch die Erklärung für eine Äußerung, die dem Privatfernseh-Marktführer H.T. unlängst gerichtlich verboten worden ist. Er hatte den Aufstieg seines Medienkonkurrenten, des vielfach an kommerziellen Sendern beteiligten Filmhändlers Leo Kirch, und das Versagen der kontrollierenden Landesmedienanstalten folgendermaßen kommentiert: „Was Deutschland hier aufführt, ist als würde man die Zulassung von SA und SS wieder erlauben.“ Außerdem verglich er Kirch noch mit Hugenberg. Gerichtlich nicht geklärt wurde die Frage, ob es schon wieder solcherart Zulassungsstellen gibt und wer damit nun schon wieder gemeint sein könnte. Aber das kann ja einen Seh-Mann nicht erschüttern. kotte/Reklame: UFA
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen