piwik no script img

Augenwischerei

■ betr.: "Wiederverwertungsstreit - sind Verbundpackungen recyclebar?", taz vom 4.8.90

betr.: „Wiederverwertungsstreit - Sind Verbundpackungen recyclebar?“, taz vom 4.8.90

Ganz schwindelig von soviel Kreisläufen entnehmen wir dem Artikel, daß sich aus TetraPak-Milchtüten jetzt zusätzlich zu Kohlendioxid, Spurenschadstoffen, Müllverbrennungsschlacken und Filterstäuben auch noch minderwertiger Zellstoff für Packpapier zurückgewinnen läßt. Nur: Die technische Machbarkeit des Recyclings einer Dreifachverbundverpackung ist damit alles andere als bewiesen!

Du bist lediglich den neudeutschen Begriffsverwirrungen der Abfallerzeuger und -„entsorger“ aufgesessen, die jeden Umgang mit Abfällen als „Recycling“, jeden Haufen Dreck als „Entsorgungspark“ und die fragwürdigste Kokelei als „thermische Verwertung“ oder „energetisches Recycling“ bezeichnen.

(...) Von echtem Recycling kann nur dann die Rede sein, wenn ein Material gleicher Qualität gewonnen wird, das demselben Verwendungszweck wie das Ursprungsmaterial dienen kann. Also zum Beispiel, wenn aus einer Getränkeverpackung eine Getränkeverpackung wird. Alles andere ist Augenwischerei!

Joachim Lohse, ÖKOPOL, Hamburg (BRD)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen