Aufstieg der Unterwäsche

Ist das T-Shirt heute kaum noch aus dem Lifestyle wegzudenken, war es in den ersten Jahrzehnten seiner Existenz so gut wie unsichtbar. Seinen ersten unscheinbaren Auftritt hatte das T-Shirt als Unterwäsche der amerikanischen Soldaten im Ersten Weltkrieg. Vor der Erfindung trugen die Soldaten wollene Unterwäsche, kratzig und schwierig zu trocknen. Das T-Shirt wurde zur praktischen und bequemen Alternative. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg eroberte das T-Shirt die Welt der sichtbaren Bekleidung. Seinen rebellischen Durchbruch erlebte es 1955 am Körper von James Dean in „Denn sie wissen nicht, was sie tun“. Nachdem der erste Schock über die sichtbar getragene Unterwäsche verdaut war, fanden auch nicht rebellische Freizeitsportler Gefallen an dem praktischen Kleidungsstück. Für Sportmannschaften der Universitäten wurden die T-Shirts nach kurzer Zeit identitätsstiftend, für viele Stars und Sternchen zu mobilen „Ich“-Reklametafeln.