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Aufruf zur Kampagne gegen die WAA

Bonn (dpa) - Mit einer bundesweiten Kampagne wollen Bürgerinitiativen und Umweltschutzverbände den Protest gegen die Wiederaufbereitungsanlage für Kernbrennstäbe im bayerischen Wackersdorf verstärken. Sprecher der örtlichen Initiativen und des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) riefen gestern in Bonn auch Bürger außerhalb Bayerns dazu auf, förmliche „Einwendungen“ gegen den Bau der Anlage zu erheben. Da die Folgen eines Störfalls auch die nächsten Generationen beträfen, müßten die heute Lebenden sich „im Namen des ungeborenen Lebens“ gegen die drohenden Gefahren wenden. Daher sollten auch Kinder Einwände erheben. Die Frist hierfür läuft am 22.April aus. Der Prozeßvertreter der Bürgerinitiativen verwies in Bonn darauf, daß nach der gerichtlichen Aufhebung des Bebauungsplanes der gegenwärtige Bau am Brennelementeeingangslager „gegen das Recht“ erfolge. Der bayerische Verwaltungsgerichtshof hatte den Bebauungsplan im Januar aufgehoben, weil die Behörden die Risiken aus ionisierender Strahlung nicht genügend berücksichtigt hätten. Außerdem, so Rechtsanwalt Wolfgang Baumann, sei die Erdbebensicherheit des Geländes nicht gewährleistet. Die Bürgerinitiativen rechnen damit, die Zahl von 53.000 Einwendungen gegen das erste atomrechtliche Genehmigungsverfahren vor einigen Jahren weit zu überschreiten. Inzwischen beteiligten sich auch „eingefleischte CSU–Anhänger“ am Widerstand gegen die WAA. Außerdem hätten auch mehrere österreichische Bundesländer Protest gegen den Bau der Anlage erhoben.

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