: Aufrüstung im Nahen Osten
Washington (ap) — Die Vereinigten Staaten waren im letzten Jahr der mit Abstand größte Exporteur konventioneller Waffen in den Nahen Osten. Wie aus einer am Donnerstag in Washington vorgestellten Studie des Stockholmer Internationalen Friedensforschungsinstituts (SIPRI) hervorgeht, lieferten die USA 1991 konventionelle Waffen im Wert von drei Milliarden Dollar in die Region. Dies heißt, daß fast drei Viertel aller dieser Waffen, die in den Nahen Osten flossen, aus den USA kamen. Die größten Kunden waren dabei Israel. Ägypten, Bahrain, Oman, Saudi Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate. Als zweitgrößter Lieferant konventioneller Waffen in den Nahen Osten folgte 1991 mit großem Abstand Jugoslawien, das Waffen im Wert von 512 Millionen Dollar exportierte. An dritter und vierter Stelle folgten Frankreich und Nordkorea mit einem Lieferumfang von 426 Millionen und 267 Millionen Dollar.
Wie auch im Weltmaßstab so nahm das Waffengeschäft der Studie zufolge auch im Nahen Osten 1991 gegenüber dem Vorjahr ab, was in erster Linie auf den Rückgang der Lieferungen aus der ehemaligen Sowjetunion zurückzuführen sei. So wurden im Weltmaßstab 1991 mit Waffenkäufen im Umfang von 22 Milliarden Dollar 25 Prozent weniger umgesetzt als 1990. Davon ging ein Fünftel in den Nahen Osten. Waffenlieferungen in diese Region seien von 15,9 Milliarden Dollar im Jahre 1987 auf 4,7 Milliarden im letzten Jahr zurückgegangen. Mehr Waffen als im Jahr zuvor erhielten 1991 Israel und Kuwait, SIPRI zufolge eine Folge des Golfkriegs.
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