: Aufklärung statt Polemik
■ betr.: "Haustiere als Spielzeug", von Karl Wegmann, taz vom 15.8.90
betr.: „Haustiere als Spielzeug“ von Karl Wegmann,
taz vom 15.8.90
(...) Es ist mir klar, daß sich viele Leute Tiere anschaffen, über deren Verhalten sie nicht Bescheid wissen, geschweige denn, daß sie die Verantwortung erfassen, die sie damit übernehmen. Aber dann sollte man dem doch lieber mit Aufklärung begegnen und nicht mit derart idiotischer Polemik.
Das Haustierprinzip beruht auf der Unterordnung des Tieres unter den Menschen. Wird diese Unterordnung durchbrochen, bleibt dem Menschen nichts weiter übrig, als sich zu wehren, um diese Hierarchie wiederherzustellen. Es kann doch nicht darum gehen, daß der Mensch, der sich wehrt, ein Idiot ist. Wer will es dem Ehepaar verdenken, ihren Schäfterhund töten zu lassen? Und wer will es dem Engländer verdenken, sich gegen die Python zu wehren? Wichtig ist doch eher, auf ein Tier, bei dem die Unterordnung nicht sicher ist und sein kann, zu verzichten. Also, vorherige Information und nicht länger diesen verniedlichenden und vermenschlichenden Schmus. (...)
Anne Kellner, Rostock
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen