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„Auf ewig Scharping“

■ SPD sucht Nachfolger für Verheugen. Heide Simonis stützt den Parteichef

Bonn (dpa/taz) – SPD-Chef Rudolf Scharping hat offenbar noch keinen Nachfolger für den zurückgetretenen Bundesgeschäftsführer Günter Verheugen gefunden. Der saarländische SPD-Fraktionschef Reinhard Klimmt ließ es am Montag nach wie vor offen, ob er für das Amt zur Verfügung steht. Die ebenfalls gehandelten Kandidaten, NRW-Sozialminister Franz Müntefering und der baden-württembergische Bundestagsabgeordnete Siegmar Mosdorf, dementierten, daß sie die Nachfolge wollten.

Als Kandidat ist auch der ehemalige Scharping-Vertraute Karl- Heinz Klär, der jetzt als Staatssekretär die Bonner Rheinland- Pfalz-Vertretung leitet, genannt worden. Der neue Bundesgeschäftsführer soll am 16. Oktober im Parteivorstand nominiert werden.

Nach Ansicht von Schleswig- Holsteins Ministerpräsidentin Heide Simonis muß der nächste Bundesgeschäftsführer jemand sein, dem der Parteichef vollkommen vertrauen und dem er auch einen Teil seiner Arbeit überlassen kann. Sie und andere führende Sozialdemokraten waren bemüht, Spekulationen über einen baldigen Rücktritt des Parteichefs entgegenzutreten. „Scharping kann sich für alle Ewigkeiten halten“, wenn die SPD sich auf dem Parteitag im November zusammenraufe, sagte Simonis.

NRW-Ministerpräsident Johannes Rau widersprach Meldungen, er solle im Falle eines Rücktritts von Scharping vorübergehend die SPD führen. „Für derartige Spekulationen liegt kein Grund vor“, sagte der SPD-Vize. Die NRW-SPD stehe weiter hinter Scharping. Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Wolfgang Thierse trat im Deutschlandfunk Gerüchten entgegen, Scharping solle von Saarlands Ministerpräsident Oskar Lafontaine als SPD- Chef abgelöst werden.

Scharping selbst bekräftigte Führungsanspruch. Gegenüber der Bunten wiegelte Scharping Kritik an seinem Führungsstil ab. „Da wird der Eindruck wichtiger als die Substanz. Da bleibe ich lieber bei der Meinung, daß Rückgrat wichtiger ist als die Krawatte“, sagte Scharping.

Verheugen wiederholte die Vorwürfe, daß gegen ihn seit Wochen in der SPD eine Kampagne gerichtet gewesen sei, „sich steigernd mit Vorwürfen und Anwürfen, gegen die man sich dann nicht wehren kann ...“ Er habe mit seinem Rücktritt vermeiden wollen, „daß ich scheibchenweise dabei kaputtgemacht werde“.

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