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Archiv-Artikel

drei jahre Ole von Beust Auf dem Weg ins Tal

Potztausend, was für ein cleveres Kerlchen, dieser Neumann. Bastelt sich, nicht unelegant, einen Aufhänger für seine Abrechnung, wohlwissend, dass vom urlaubenden Senat kaum Widerworte zu erwarten sind. Aber Chancen zu nutzen, ist ihm nicht vorzuwerfen. Zumal er auch noch Recht hat.

kommentarvon sven-michael veit

Die Leistungsbilanz der beiden Regierungen des Ole von Beust ist in der Tat verheerend. Der rechtspopulistische Katastrophensenat der frühen Jahre hat sich selbst erledigt, besser aber wurden dadurch lediglich die Manieren im Rathaus. Die Politik der harten Hände und der sozialen Kälte jedoch wird ungebrochen fortgesetzt, in lupenreiner christdemokratischer Unart. Und verantwortlich dafür ist nunmehr einzig der allein regierende Bürgermeister.

Und über ihm zieht zur Halbzeit seiner Ära unübersehbar die Götterdämmerung auf. Eine Wiederholung des rauschenden Wahlerfolgs vom Februar ist mehr als fraglich, der Zenit der Macht bereits überschritten, die Talsohle in Sichtweite. Selbst in der bislang so handzahmen CDU mehren sich die Skeptiker. Abgeordnete, die künftig in einem Wahlkreis die Schließung einer Grundschule oder das Ansteigen der Kriminalität zu erklären haben, werden um des eigenen Mandates willen zwangsläufig zu unsicheren Unionisten.

Das aber gilt künftig für jede Regierung, auch für die, welcher Neumann so gern angehören würde. Da wird er sich, so er diese Chance bekommen sollte, noch deutlich mehr clevere Ideen kommen lassen müssen.