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Archiv-Artikel

Auf Haiti drohen Seuchen und Hungerkatastrophe

Land unter in der haitianischen Küstenstadt Gonaïves: Dort zerstörten die Wassermassen, die der Tropensturm „Jeanne“ mit sich führte, an die 4.000 Häuser und machte ungefähr 20.000 Menschen obdachlos. Ministerpräsident Gérard Latortue rechnet inzwischen insgesamt mit 1.600 Hochwassertoten. 600 Tote seien identifiziert, und tausend Vermisste müssten „als tot angesehen werden“, sagte Latortue. In den Leichenhallen sei kaum noch Platz und die wenigen Krankenhäuser entweder zerstört oder mit tausenden Verletzten überfüllt, berichteten nationale Medien. Hilfsorganisationen warnten angesichts des feuchtheißen Klimas und der vielen noch nicht geborgenen Leichen vor dem Ausbruch von Seuchen. Nach UN-Angaben droht dem bitterarmen Karibikstaat zudem eine Hungerkatastrophe, da ein Großteil des Farmlands im Norden der Insel überschwemmt worden sei. Die Regierung Haitis rief die internationale Gemeinschaft zur Hilfe auf. Die EU stellte 1,5 Millionen Euro Soforthilfe zur Verfügung. afp, dpaFOTO: reuters