■ Auf Du und Du mit dem Hausfrauenbund: Auch für Männer
Vor 80 Jahren gründete die Bremer Reedertochter Hedwig Heyl in Berlin den Reichsbund Deutscher Hausfrauenvereine. Ihr Ziel: die geistige und praktische Ausbildung junger Mädchen in Kochen, Gartenbau und Hauspflege. Fünf Jahre später wurde der erste Lehrvertrag zur Ausbildung zur Haushaltsgehilfin unterschrieben. Im selben Jahr gründete sich in Bremen der erste Hausfrauenverein. Darum kann der Landesverband Bremen am 31. Mai in der Oberen Rathaushalle seinen 75. Geburtstag feiern.
Der Bremer Hausfrauenbund besitzt eine Geschäftsstelle und ein Bildungswerk, wo zum Beispiel begeisterte Männer in geselliger Rund lernen, Wild zuzubereiten. Frauen lernen neue Garmethoden oder probieren im Ausstellungsraum vor dem Kauf die dortigen „Weißgeräte“ (Waschmaschine, Trockner ...) aus. Der Hausfrauenbund setzt sich für Umweltschutz im Haushalt ein und war früh engagiert beim Thema Rinderwahn.
Des Hausfrauenbundes Kummer: Sein Image ist mies, sein Logo altbacken. In einer Zeit, da Erwerbsarbeit alles ist und bloßes Hausfrauendasein lieber verschwiegen wird, wirkt schon der Name „Hausfrauenbund“ abschreckend. Zwei Jahre lang hat sich der Bundesverband mit der Namensfrage befaßt – heraus kam ein neuer Untertitel: statt „Berufsverband der Hausfrau“ heißt es jetzt „Berufsverband der Haushaltsführenden“. Womit die Männer herzlich eingeladen wären, (zahlende) Mitglieder zu werden. BuS
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