ERMORDETE ARZU Ö.: Auch die Mutter muss vor Gericht

DETMOLD | Nach dem Vater der getöteten Arzu Ö. aus Detmold muss sich jetzt auch die Mutter vor Gericht verantworten. Das OLG Hamm bestätigte gestern, dass nun auch die Anklage gegen seine Frau Adle Ö., 47, zugelassen sei. Ihr wird gemeinschaftliche gefährliche Körperverletzung, Freiheitsberaubung und Nötigung vorgeworfen.

Geschwister hatten die 18-Jährige in der Nacht zum 1. November 2011 aus der Wohnung ihres Freundes entführt und getötet. Grund war die Beziehung Arzus. Die Familie Ö. gehört zur Glaubensgemeinschaft der Jesiden. Beziehungen zu Nichtjesiden sind ihnen nicht erlaubt.

Wegen ihrer Beziehung war Arzu vor der Entführung von der Familie mit einem Stock verprügelt und einige Tage festgehalten worden, wie auch der Vater zugab. „Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen bestünden hinreichende Anhaltspunkte dafür, dass die Mutter von Arzu Ö. im Rahmen des in Frage stehenden Tatgeschehens Ende August 2011 eine aktive und einflussreiche Rolle gespielt habe“, so das Gericht. Dabei habe die Vorstellung der Frau von der „Familienehre“ eine Rolle gespielt. (dpa)