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Auch Japan will für UdSSR nicht zahlen

■ EG: Wirtschaftshilfe auf DDR, CSFR, Jugoslawien und Bulgarien ausdehnen

Brüssel (afp) - Japan ist zur Zeit nicht bereit, der angeschlagenen Sowjetunion Wirtschaftshilfe zu gewähren. Zur Begründung gab Außenminister Taro Nakayama am Mittwoch bei dem Ministertreffen der G-24-Gruppe in Brüssel an, solange das Problem der umstrittenen Kurilen-Inseln nicht gelöst sei und zwischen beiden Staaten kein Friedensvertrag bestehe, sehe sich sein Land nicht in der Lage, die UdSSR finanziell zu unterstützen.

Das strategisch wichtige Kurilen-Archipel ist seit Ende des Zweiten Weltkriegs von der Sowjetunion besetzt.

Wie Nakayama weiter ausführte, sind vor großzügigen Hilfen weitere Studien notwendig, ob Hilfsprogramme den Reformprozeß in der UdSSR tatsächlich stützen oder möglicherweise sogar verlangsamen.

Mit Japans eindeutig ablehnender Haltung schwindet die Chance für den gemeinsam von Paris und Bonn verfolgten Plan, auf dem Weltwirtschaftsgipfel in der nächsten Woche im texanischen Houston größere Finanzhilfen der sieben größten Industriestaaten für die Sowjetunion loszueisen.

Der Vizepräsident der EG-Kommission, Frans Andriessen, hat derweil die Gruppe der 24 zur Bereitstellung einer Reserve in Höhe von 12,4 Milliarden Dollar für die ehemaligen Ostblockländer aufgefordert. Aus Brüsseler Diplomatenkreisen verlautete, der Vorschlag Andriessens sei von Polen, Bulgarien, der CSFR und der DDR begrüßt worden.

Auf seiten der G-24, die in Brüssel auf Außenministerebene tagt, sei der Vorstoß allerdings mit Zurückhaltung aufgenommen worden. Mit der Reservehaltung solle der Umstrukturierungsprozeß der osteuropäischen Volkswirtschaften zur Marktwirtschaft unterstützt werden.

Vor allem die Umstellung auf „harte“ Währungen könne zu ernsten Zahlungsbilanzproblemen der Länder Osteuropas führen, die durch die vorgeschlagene Reservehaltung abgefedert werden könnten, sagte Andriessen weiter.

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