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Auch Frauen immer öfter HIV-positiv

München (ap) - Immer mehr Menschen außerhalb der bekannten Risikogruppen sind HIV-positiv. Gleichzeitig befürchten Fachleute aus Bayern neue Sorglosigkeit und gesteigertes Risikoverhalten im Umgang mit Aids, erklärte der Staatssekretär im bayerischen Innenministerium, Günter Beckstein am Dienstag.

Als Indiz für die Ausbreitung der tödlichen Erkrankung nannte Beckstein die Frauen. 1985 habe das Verhältnis von männlichen zu weiblichen Infizierten 21,6 zu eins betragen, erläuterte er. Heute habe es sich auf 4,7 zu eins, in der Altersgruppe der 20- bis 24jährigen sogar auf 2,3 zu eins verschoben.

Bayern will bis zum Jahresende voraussichtlich 25.000 anonymisierte Blutproben von Krankenhauspatienten auf den HIV-Virus testen. Mit diesem in der Bundesrepublik bisher einmaligen Verfahren sollen „verläßliche Zahlen“ über die Verbreitung des Virus in der Gesamtbevölkerung gefunden werden.

Seit Februar 1988 sind in Bayern insgesamt 5.900 Personen von Gesundheitsämtern vorgeladen worden, davon 171 mit „Verwaltungszwang“. Von 2.697 Blutentnahmen seien 33 gegen den Widerstand der Betroffenen durchgeführt worden. Mit 3,3 Prozent seien achtmal mehr Personen dieser Gruppe HIV -infiziert gewesen als in der 86.310 Personen zählenden Gruppe derjenigen, die sich im selben Zeitraum freiwillig einem Test gestellt hätten. Wiederholt müßten sich Prostituierte untersuchen lassen, berichtete Beckstein.

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