Attacke gegen Hacker-Angriffe: Cyber-Abwehr wird aufgestockt
Zum Schutz der Computernetzwerke bekommt das Cyber-Abwehr-Zentrum in Bonn personelle Unterstützung. Bisher landen dort täglich drei bis fünf neue Fälle von Datenklau.
BERLIN taz | Das Cyber-Abwehr-Zentrum in Bonn wird personell aufgestockt. Die zehn Experten, die dort Angriffe auf Computernetze analysieren, sollen ab kommender Woche von Verbindungsbeamten weiterer Sicherheitsbehörden unterstützt werden, darunter des BKA, des BND und der Bundeswehr.
Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) wird am nächsten Donnerstag das Cyber-Abwehr-Zentrum in Bonn-Mehlem offiziell eröffnen. Gearbeitet wird dort aber schon seit zwei Monaten. Den Kern des Zentrums bilden Beamte des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik und des Verfassungsschutzes.
Das Zentrum versucht herauszufinden, wer hinter Hackerangriffen auf Webseiten, Datenklau oder Spionageattacken steckt. Bisher landeten täglich drei bis fünf Fälle von IT-Attacken beim Cyber-Abwehr-Zentrum. Die meisten zu analysierenden Angriffe hätten bisher einen zivilen und keinen militärischen Hintergrund gehabt, heißt es. Beschäftigt haben die Beamten im Abwehrzentrum bisher unter anderem die Hackerangriffe auf Sony und den französischen Energiekonzern EDF in den vergangenen Wochen.
Der Angriff auf dessen Internetseite war laut der Experten nur "eine Art Demonstration" und keine Attacke auf kritische Infrastrukturen von EDF. Dennoch will die Bundesregierung nun den Energieversorgern per Gesetz schärfere Standards bei der IT-Sicherheit auferlegen.
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