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Atomtests mit Kinderknochen

LONDON ap ■ Tausenden toten Jungen und Mädchen in Großbritannien sind ohne die Zustimmung ihrer Eltern Knochen zu Atomversuchen entnommen worden. Wie die britische Atomenergiebehörde am Sonntag einräumte, seien zwischen 1954 und 1970 etwa 4.000 Kindern die Oberschenkelknochen entfernt worden, um die Auswirkungen von oberirdischen Bombenexplosionen zu erforschen. Das Einverständnis der Eltern sei nicht eingeholt worden, sagte eine Sprecherin. Ähnliche Enthüllungen wie jetzt in Großbritannien hatte es im Juni in Australien gegeben. Damals hatte die australische Atombehörde mitgeteilt, dass Knochen toter Kinder zu Untersuchungen in die USA und nach Großbritannien gebracht worden seien. Die Tests hatten sich auf das radioaktive Isotop Strontium 90 konzentriert, das von Pflanzen und Knochen aufgenommen wird.

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