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Atom-Kontrollen erlaubt

■ Pjöngjang will IAEO reinlassen

Washington (dpa) – Nordkorea hat Vor-Ort-Kontrollen in einem Teil seiner Nuklearanlagen durch die Internationale Atomenergiebehörde IAEO angeboten. Damit ist die Hoffnung auf eine diplomatische Lösung der Nordkorea- Krise wieder gestiegen. Südkorea reagierte gestern vorsichtig optimistisch. „Die Ergebnisse sind nicht befriedigend“, meinte ein Sprecher des Außenministeriums in Seoul, „aber sie geben Anlaß zu Optimismus.“ US-Beamte hatten sich am Freitag mit NordkoreanerInnen getroffen.

Anschließend sprachen sie von einem „bedeutenden Schritt vorwärts“. „Sie (die Nordkoreaner) sind bereit, größeren Zugang zuzulassen als bisher.“ Kontrolleure der IAEO (Wien) sollten in die Lage versetzt werden, die meisten offiziell bekannten Anlagen zu besuchen. Über Inspektionen in einer kleinen Zahl weiterer Einrichtungen müsse verhandelt werden. Das „komplexe“ Angebot werde von den USA, der IAEO und Südkorea sorgfältig überprüft.

Das Treffen war nach amerikanischen Angaben auf den Wunsch Nordkoreas zustande gekommen. Die Verweigerung der Kontrollen hatte sich Schritt für Schritt zu einer internationalen Krise ausgeweitet. Die USA reagierten mit einer Mischung von Härte und Kompromißbereitschaft. Sie drohten auf der einen Seite, sich für UNO- Sanktionen einzusetzen, und erwogen Verstärkung für die 37.000 US- Soldaten in Südkorea, obwohl offiziell nur von Routineüberprüfungen gesprochen wurde. Ende November hatte US-Präsident Clinton den Nordkoreanern Konzessionen in Aussicht gestellt, falls sie ihre nuklearen Anlagen überprüfen ließen.

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