■ beiseite: Atelier-Mangel
Vor einem Verfall der kulturellen Infrastruktur in Berlin hat gestern der Berufsverband Bildender Künstler gewarnt. Nach den Angaben des Verbands seien in den vergangenen fünf Jahren in der Stadt rund 1.200 Ateliers ersatzlos verlorengegangen. Der Atelierbeauftragte Florian Schöttle nannte die drohende Kündigung für den Milchhof in der Anklamer Straße in Mitte – Domizil der Künstlergruppe Dead Chickens – mit 34 Künstler-Arbeitsstätten ein typisches Beispiel für diese traurige Entwicklung. Bestehende Arbeitsstätten für bildende Künstler würden zusammen mit den Flächen für die Kleingewerbetreibenden „buchstäblich wegsaniert und vom Gewerbeflächenmarkt verdrängt“. Die Arbeitsmöglichkeiten für Künstler würden dadurch immer schlechter. „Die bildende Kunst wird aus Berlin verdrängt“, erklärte Schöttle und forderte Kultursenator Peter Radunski (CDU) in einer Presseerklärung auf, mit ihm gemeinsam die Ausgangsbedingungen für die Weiterentwicklung der bildenden Kunst zu verbessern. Dabei geht es natürlich vor allem um Geld: Benötigt würden zusätzliche Investitionen für die Sicherung und Schaffung von Atelierräumen in ganz Berlin.
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