■ Entscheidung über Asyl fällt in Frankreich: Asylbewerber aus Togo erneut abgeschoben
München (epd) – Der Fall des togoischen Asylbewerbers Bilakinam Saguintaah, der bundesweites Aufsehen erregt hatte, ist für deutsche Behörden offensichtlich abgeschlossen. Am Dienstag wurde der 30jährige zum zweiten Mal von Bayern aus nach Paris abgeschoben, bestätigte die Caritas. Das Bundesamt habe die Abschiebung angeordnet, da Saguintaah bei seiner zweiten Flucht aus Togo im Herbst 1997 über Frankreich, ein „sicheres Drittland“, eingereist sei.
Die Verhaftung des Togoers in dem Kirchenasyl einer Wunsiedeler Adventgemeinde und seine erste Abschiebung im September 1996 hatten zu bundesweiten Protesten von Parteien, Kirchen und Flüchtlingsorganisationen geführt. Das bayerische Innenministerium hatte massive Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Asylbewerbers geäußert. Der hatte in einem Bericht des ZDF- Magazins „Frontal“ erklärt: „Nichts, was ich in Deutschland gesagt habe, ist wahr gewesen. Alles war falsch.“
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