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Asyl nicht gefragt

Im Jahr 2000 kamen so wenig Asylbewerber und Aussiedler nach Deutschland wie zuletzt vor 13 Jahren

BERLIN ap ■ Die „Normalisierung der Lage auf dem Balkan“ und positive Veränderungen in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion haben den Zuwanderungsdruck auf Deutschland drastisch verringert. Wie das Bundesinnenministerium gestern mitteilte, wurden im Jahr 2000 die niedrigsten Zahlen von Asylbewerbern und von Spätaussiedlern seit 13 Jahren registriert.

Wie aus der offiziellen Asylbewerberstatistik für 2000 hervorgeht, haben 78.564 Personen Asyl beantragt. Das waren 16.549 oder 17,4 Prozent Bewerber weniger als 1999. Hauptgrund für diese Entwicklung war ein Rückgang der Asylbewerber aus der Bundesrepublik Jugoslawien um 20.000 auf 11.121 Personen. Damit fiel Jugoslawien erstmals seit Jahren in der Bewerber-Rangfolge auf Platz zwei hinter Irak mit 11.601 Asylbewerbern zurück. Unverändert niedrig blieb die Anerkennungsquote: Bei 105.502 Entscheidungen des Bundesamtes wurden nur 3.128 Personen oder 3 Prozent der Antragsteller als asylberechtigt anerkannt.

Im vorigen Jahr zogen 95.615 Spätaussiedler nach Deutschland, erstmals seit 1987 weniger als 100.000. Der Aussiedlerbeauftragte der Bundesregierung, Jochen Welt, führte diese Entwicklung auch auf die deutschen Hilfsmaßnahmen in den Herkunftsstaaten zurück. Die Betreffenden sähen verstärkt die Chance, auch dort unter Wahrung ihrer Identität zu leben.

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