Hamburg hat wieder ein Musikfest. Respekt verdient der Initiator, Elbphilharmonie-Intendant Christoph Lieben-Seutter, schon dafür, dass er die teils zerstrittene Szene mit ins Boot bekommen hat. Programmatisch herausgekommen ist dabei ein hochklassiger, aber unverbindlicher Mix.
HISTORIENTHEATER Das Gorki Theater macht ein Projekt zum Ersten Weltkrieg und lädt zum „patriotischen Liederabend“. Wer eine Abrechnung mit der Kriegsbegeisterung erwartet, wird von schöner Musik überrascht
Als schwarzes Kind in Nazi-Deutschland musste Marie Nejar in NS-Propagandafilmen mitspielen. In der Nachkriegszeit tingelte sie als „Leila Negra“ durchs Land.
Christian Kuhnt, neuer Intendant des Schleswig-Holstein Musikfestivals, hat alle Mühe, gegen seinen erfolgreichen Vorgänger Rolf Beck anzukommen und sich zu profilieren.
BRÜCKENSCHLAG Das Bremer Ensemble „Los Temperamentos“ spielt europäische Musik aus dem 16. und 17. Jahrhundert – und fahndet nach den lateinamerikanischen Spuren darin
DER KAMMERMUSIKALISCHE NEUROLOGE Heilen und heil machen, beides: Christoph Schreiber arbeitet als Arzt und er repariert alte Flügel. Dazu betreibt er einen Salon für Kammermusik, und dort sollen Musiker auftreten, die zum Niederknien gut spielen – und die Schreiber auch persönlich schätzt
ERINNERUNG Das Jüdische Museum veranstaltet eine Themenwoche zum kulturellen Leben im KZ Theresienstadt, Höhepunkt: das multimediale Gedenk-Event-Konzert mit Musik von Giuseppe Verdi, „Defiant Requiem“
SÄNGERINNEN GESUCHT Auf dem Sommerfest der Philharmonie im Juni soll das Stück „Crowd out“ des Komponisten David Lang seine deutsche Uraufführung erleben. Tausend singende Menschen werden dafür gebraucht. Am Wochenende wurde schon mal geübt
SCHULPROJEKT Ein Jahr lang arbeitet das Ensemble Resonanz mit der Hamburger Berufsschule G sechs zusammen. Inspiriert durch die Konzerte der Streichmusiker entwarfen werdende Raumgestalter und Schneider Kunstobjekte. Besonders gefallen hat ihnen John Adams’ Stück „Shaker Loops“
MUSIKVERMITTLUNG Das NDR-Sinfonieorchester hat für eine Hindemith-Einspielung unter Christoph Eschenbach den Grammy Award bekommen. Dessen Juroren setzen immer stärker auf Sperriges