Kunstsponsoring als postmodernes Mäzenatentum: Internationale Künstler und Berlins Museen profitieren von der Hauptstadtfilialen-Deko deutscher Banken ■ Von Katrin Bettina Müller
■ Leni Riefenstahl machte der Ausstellung im Filmmuseum Potsdam ihre Aufwartung, nachträgliche Autorisierung inklusive. Die forsche Abschirmung der Regisseurin gegen unliebsame Fragen war überflüssig: Niemand wollte ihr Böses
Am 1. Januar 1999 wird alles anders. Denn dann werden beim Bremer Focke-Museum und beim Übersee-Museum die amtsdeutschen Begriffe „Nachgeordnete Dienststelle ...“ aus den Briefköpfen verschwinden. Nach dem Willen der SPD-CDU-Koalitionäre sollen beide Museen fortan als Stiftungen öffentlichen Rechts firmieren und viel effektiver wirtschaften können. Dieser Reformakt ist keine Bremer Erfindung. Die Nachbarstadt Hamburg rühmt sich gar einer Jahrhundertreform: Ebenfalls zum 1. Januar werden sieben bislag staliche Museen in Stiftungen umgewandelt. Doch anders als die BremerInnen, die diese Umwandlung nach nur einjähriger Diskussion beschlossen hatten, haben sich die HamburgerInnen für die Reform vier Jahre Zeit genommen. Lesen Sie im Schwerpunktthema, worum es bei der Museumsreform geht (“Die Strukturreform“), warum das Echo darauf in Hamburg überwiegend positiv ist (“Frischer Wind oder Kommerzialisierung?“) und was der Direktor des Hamburger Völkerkundemuseums, Wulf-Dietrich Köpke, davon hält (“Veselbständiug als Prinzip Hoffnung“). ■ ck
■ Noch immer laboriert die Stiftung Preußischer Kulturbesitz an den Folgen von Krieg und Nachkriegszeit. 1957 im Westen gegründet, nahm sie 1990 die Ost-Museen unter ihre Fittiche
Keine Erinnerung ohne Vergessen – man darf nur nicht an Bären denken. Wie funktioniert das Gedächtnis im Rhythmus der Medien? Und woher kommt das Bedürfnis nach Musealisierung der Vergangenheit? ■ Von Silvia Bovenschen
Zu DDR-Zeiten war es nicht erwünscht über die Bismarcks zu reden. Heute vermarktet der Ort Schönhausen die Geburtsstätte des deutschen Reichskanzler. In puncto Kitsch kann er es mit Diana aufnehmen ■ Von Annette Jensen
Stiftung Holocaust-Museum will die Jugend über den millionenfachen Judenmord aufklären. Alltagsarchiv über Schuldige, Sympathisanten und Schreibtischtäter ■ Von Cornelia Fuchs
■ Im April hat Kultursenator Radunski dem Jüdischen Museum die vollständige Autonomie versprochen. Jetzt bleiben wesentliche Zusagen, insbesondere zu den Finanzen, in der Vorlage außen vor. Radunski:
■ Henry Friedlander, Judaistik-Professor und Autor ("Der Weg zum NS-Genozid"), zum Gedenkhaus für Euthanasie-Opfer in Berlin und weshalb nur dort die Prinzhorn-Kunstsammlung gezeigt werden darf