Menschenscheu, linkisch, aber höflich erschien Joseph Ratzinger als Papst Benedikt XVI. Gedanklich lebt er in einer Welt, die seit Jahrhunderten nicht mehr existiert.
Den Papst verteidigen? Obwohl er kaum was geleistet hat und die Liste der Fehler lang ist? Nur, weil man selbst katholisch ist? Ja. Muss auch mal sein.
Kardinal Meisner hält die Empörung über katholische Kliniken, die Vergewaltigungsopfer abweisen, für „Katholikenphobie“. Klerikern rät er zur „Tapferkeit“.
Gerhard Ludwig Müller, der Chef der katholischen Glaubenskongregation, sieht sich verfolgt. Politikerinnen halten das für „geschichtsvergessen“ und „geschmacklos“.
Nach dem Skandal um die „Pille danach“ hat Erzbischof Meisner seine Haltung präzisiert. Den Ausschlag gebe, ob die Pille eine befruchtete Eizelle zum Ziel habe oder nicht.
Die Studie zu den Missbrauchsfällen hat die katholische Kirche zwar gestoppt, die Bischofskonferenz bestreitet aber eine Aktenvernichtung. Kritik kommt aus der Politik.
Die Aufklärung der Fälle sexuellen Missbrauchs in Kirchen droht „an Zensur- und Kontrollwünschen“ zu scheitern. Nicht nur der beauftragte Kriminologe ist stinksauer.
Ein italienischer Priester rechtfertigt die häufigen Feminizide. Frauen seien selbst schuld, weil sie Männer provozierten und sich schlampig verhielten.