Noch ist offen, was in Tunesien auf Ben Ali folgt. Europa sollte alles dafür tun, dass sich die Dinge in Tunesien zum Besseren wenden. Das Land könnte damit zum Modell werden.
Gespensterdebatten um angebliche "Integrationsverweigerer" und "falsche" Zuwanderer tragen nur dazu bei, Ressentiments zu schüren. Da war die Union schon mal weiter.
Mit Geert Wilders könnten die Niederlande nun europaweit zum Vorreiter einer islamophoben Politik werden. Anders als bei Jörg Haider, bleibt die Empörung in Europa heute aus.
Sarrzin sorgt für Klarheit: Er ist zweifellos ein Rassist. Die SPD muss sich ein Beispiel am Fall des CDU-MdB Martin Hohmann nehmen und den Banker jetzt ausschließen.
Präsentiert es sich ein wenig ungelenk, fliegen Deutschland die Sympathien zu. Der Erfolg von Lena Meyer-Landrut hat das Zeug, den Eurovision Song Contest zu revolutionieren.
Özkan hat mit ihren beiläufigen Bemerkungen eine überfällige Debatte über die staatliche Neutralität gegenüber Religionen angestoßen - und Mut zur unpopulären Meinung bewiesen.
Hamburgs CDU-Innensenator will keine minderjährigen Flüchtlinge mehr in Abschiebehaft nehmen lassen. Immerhin. Noch besser wäre es, den deutschen Umgang mit Flüchtlingen insgesamt zu überdenken.
Der Islam wird in Europa auch architektonisch immer sichtbarer. Doch in Deutschland sind antimuslimische Positionen bislang nicht mehrheitsfähig geworden.
Das Problem liegt nicht nur an der mangelnden Qualifikation. Selbst wenn Migranten Abitur haben und studieren, werden sie auf dem deutschen Arbeitsmarkt benachteiligt.
Bundesbank-Vorstand Sarrazin wurde wegen seiner Äußerungen degradiert. Das ist gut so. Dass er zum Märtyrer stilisiert wird, liegt auch an Medien wie "Spiegel", "FAZ", "Welt" und "Bild".
Der Ausraster von Türkeis Präsident Erdogan macht die Kluft zwischen Israel und der Türkei sichtbar, die schon lange überspielt wurde. Und appelliert an antijüdische Ressentiments.
Die Zahl der Einbürgerungen sinkt derzeit kontinuierlich. Das wird sich mit dem neuen Einbürgerungstest nicht ändern, denn er muss als Schikane empfunden werden.
Alle Versuche, das Halbfinalspiel als Gradmesser für die Inregration in Deutschland zu stilisieren, sind verfehlt. Auch italienische Einwanderer der dritten Generation jubeln für die Squadra Azzurra.
Die Befunde der Muslim-Studie müssen beunruhigen. Doch der Rückzug in den radikalen Islam ist so weit nicht weg von der Flucht deutscher Jugendlicher in rechtsextreme Ideologien.
Mit der Verurteilung einer britischen Lehrerin, die einem Teddy auf Wunsch ihrer Schüler den Namen "Mohammed" gab, glaubt Sudans Regime sich als besonders eifriger Verteidiger des Islam in Szene setzen zu können.
Die Sensibilität für den alltäglichen Rassismus hat zugenommen. Durch Ausschreitungen wie in Mügeln geraten subtilere Formen der Ausgrenzung jedoch aus dem Blickfeld.
Die türkischen Verbände haben Recht, wenn sie das neue Zuwanderungsrecht kritisieren. Am Integrationsgipfel nicht teilzunehmen wäre trotzdem ein Fehler.