Querpässe und Torschüsse, Nacktschnecken und Froschschenkel, Junkfood aus Benelanden und kopfballstarke Zwei-Meter-Trümmer: Abschließende EMpressionen unseres Reporters
Nach einer grotesken Heldentragödie, in der Holland an Elfmeterschwäche scheitert, stehen Italiens Defensivstrategen im EM-Finale. Dort droht nun noch mehr einschläfernder „calcio classico“
Dank eines Zinedine Zidane auf dem Weg zu immer neuen Stufen der Genialität und fußballerischer Erleuchtung darf Frankreich nach dem 2:1 im EM-Halbfinale gegen Portugal weiter vom zweiten großen Titel in zwei Jahren träumen
Vaalsbröckchen 7 (und Schluss): „Ganz Vaals ist am Weinen“, jedoch nicht über die vorzeitige Abreise des deutschen Teams, sondern über lästige Begleiterscheinungen des Kurzbesuchs der „DFB-Bobos“
Mit dem vergebenen Foulelfmeter des Real-Stars scheitert Spanien erneut bei einem großen Turnier. Und die Franzosen um Meister Zidane kennen nach dem 2:1-Sieg nur noch ein Ziel: den EM-Titelaus Brügge BERND MÜLLENDER
Nach dem 2:0 über die Türkei: Mit einem genial aufspielenden Luis Figo und dem Willen, nicht nur schön zu spielen, sondern auch mehr Tore zu schießen, ist Portugal der Topfavorit auf den EM-Titel
... und Robert, der Schwan, packt aus: Am Montag werden die deutschen Blätter, außer der taz, voller Lügen und Erfindungen sein. Die Mixed Zonen dieser EM sind der Quell subversiver Sabotage
Zapp und zappzerapp: Parallelisierter Fußball vor der Glotze ist ganz anders als im richtigen Leben. Wo gerade noch Rubi aus dem Häuschen geriet, versprüht plötzlich Gero Bisanz Binsenweisheiten
Eingesargt und zugedeckelt: Die Arbeitsverweigerer der deutschen Nationalelf lassen sich vorsätzlich vorführen und warten jetzt auf einen Leichenverwalter als Nachfolger von Teamchef Erich Ribbeck
Keine Ahnung, wie die EM so ist: Vom aufreibenden Zweiterhand-Leben als Reporter bei der Europameisterschaft. Viel Fußball gucken ist nicht, und zu essen gibt es nur Nescafépulver
Die Jugoslawen, jüngst vom kleinen Ex-Eigentum Slowenien zeitweise vorgeführt, gefallen sich in der Rolle der bösen Buben und zeigen beim 1:0 gegen Norwegen geheimfavoritenhaften Klassefußball
Nachdem sich Türken und Schweden mühten, „das Beste zu geben“ und doch nur die erste Nullnummer dieser EM schafften, steht der unbeteiligte Gewinner Italien als erster Viertelfinalist fest
Gespräch mit dem Fanbetreuer Michael Gabriel über Fußballanhänger und Gewalt, telefonisch geführt während des Fan-Matches Deutschland-England im berühmten Örtchen Waterloo
Co-Gastgeber Belgien findet über den Umweg Fußball zum Gemeinschaftsgefühl. Das 0:2 gegen Italiens Hartgummiwand stört da vorerst wenig, auch nicht ihren originellen Trainer Robert Waseige
Underdog Slowenien trumpft im bislang dramatischsten Spiel dieser EM gegen Jugoslawien auf, um nach vermeintlich sicherer 3:0-Führung binnen sechs Minuten in Überzahl ein 3:3 zuzulassen
Deutschland ist anpassungsfähig in einer Sinfonie der Symbolik: Unter dem Einfluss archaischer Gastgebermentalität rettet sich die Ribbeck-Elf zum 1:1 gegen technisch überlegene Rumänen
Der Weltmeister aus Frankreich fertigt nach anfänglichem Dusel die wenig belustigten Dänen 3:0 ab, erntet etwas zu viel Lob und hat einen grandiosen Zinedine Zidane in seinen Reihen