Am 19. Juli wird in Nicaragua der 20. Jahrestag der Vertreibung des Diktators Somoza gefeiert, in sandinistischer Diktion schlicht „el triunfo“ genannt. Dabei gibt es für Triumphgefühle wenig Anlaß. Das Volk hat sich einen Präsidenten gesucht, der es Somoza an Raffgier und Zynismus gleichzutun sucht. Und die Sandinistische Befreiungsfront schaltet sich als Hoffnungsträger selbst aus ■ Von Ralf Leonhard
Dem Sudanesen Fathelrahman Abdallah droht nach der Aufhebung des Stopps heute die gewaltsame Abschiebung. In der Haft ist er allmählich durchgedreht ■ Von Bernd Siegler
■ Malaysias Polizeichef kündigt für heute seinen Rücktritt an und übernimmt die Verantwortung für die Mißhandlung des gestürzten Vizepremiers Anwar Ibrahim im Polzeigewahrsam
Nachdem Sergej Serow gefaßt wurde, will Brandenburgs Justizminister seinen Posten nicht räumen. Ministerpräsident Stolpe hat ihm gut zugeredet. Alle Parteien drängen auf vollständige Aufklärung der Flucht ■ Von Kerstin Willers
Im Zweifel für die Angeklagten: Prozeß gegen sieben Bremer JVA-Bedienstete wegen Körperverletzung endete mit Freisprüchen und einer Geldstrafe ■ Aus Bremen Joachim Fahrun
Sie ist ein Ort zumeist flüchtiger Worte – die Telefonzelle. Nun wird sie zunehmend vom Handy verdrängt. Lange Zeit kreischgelb, heute altdamenrosa, taugt das Möbel kaum zur Projektionsfläche nostalgischer Gefühle. Aber ein Leben ohne Quasselbude am Straßenrand? Ein Abgesang ■ Von Uwe Ruprecht
■ Der Bundesgerichtshof verhandelte über die Revision im Verfahren gegen Safwan Eid. Dabei geht es auch um die Frage, ob in dem Besucherraum eines Gefängnisses abgehört werden darf
Mystik ist ein schillernder Begriff. Sie beginnt dort, wo die Logik aufhört, und wird erlebt von denen, die sich auf Grenzsituationen einlassen. Wenn von Mystik im Abendland die Rede ist, dürfen zwei Namen nicht fehlen: Hildegard von Bingen und Caterina von Siena. Daß Mystik eine Erfahrung jenseits von konventioneller Religiosität sein kann, zeigt das Leben der Atheistin Rosa Luxemburg. Eine politische Visionärin, die bereit war, ihre persönlichen Grenzen zu überschreiten. Der Versuch einer Annäherug ■ Von Jörg Jungmayr