Nach 1945 folgte die deutsche Kunst den internationalen Trends: Im Westen herrschte das Primat der Abstraktion, im Osten der sozialistische Realismus. Erst Künstler wie Georg Baselitz, Sigmar Polke oder Joseph Beuys befreiten sich vom ästhetischen Blockdenken. Ist Kunst heute noch – oder wieder – tauglich für nationale Etiketten? Teil XXVI der Serie „50 Jahre neues Deutschland“ ■ Von Harald Fricke
Wucherndes Material: Kurt Schwitters' Merzbauten waren Zeichen dafür, wie sich Kunst und Leben verbinden lassen. Die meisten Gebäude sind heute zerstört oder werden nicht als Kunstwerke anerkannt – wie ein Haus auf der norwegischen Insel Hjertøy ■ Von Wolfgang Müller
Überwältigend bis zur Ratlosigkeit: Gerhard Richters „Landschaften“ wurzeln auf irritierende Weise in der Ästhetik der Fotografie. Der Maler als Seher bringt die touristische Erfahrung zum Leuchten und sucht nach den Erscheinungen hinter den Zeichen ■ Von Ulf Erdmann Ziegler
Vom Erlebnis der Zerstreuung des jüdischen Volkes und des Exils bestimmt: Das Sprengel Museum in Hannover zeigt eine Retrospektive des Malers R. B. Kitaj. Ein Amerikaner in Europa, der mit der Folklore eines Chagall nie etwas zu tun haben wollte ■ Von Christian Semler
Engagierte Poesie der Gebrauchsgüter: Das Sprengel Museum Hannover widmet Felix Gonzales-Torres eine Retrospektive und vergißt dabei den aktivistischen Hintergrund des New Yorker Künstlers, der 1996 an Aids gestorben ist ■ Von Lutz Hieber
Graues Gespenst der inventarisierten Welt: Das Sprengel Museum Hannover zeigt in einer Retrospektive Fotografien von Albert Renger-Patzsch. Der „Handwerker der Ontologie“ wäre im Juni 100 Jahre alt geworden ■ Von Ulf Erdmann Ziegler
Kriegsbegeisterte Ästheten: Das Sprengel Museum Hannover zeigt mit „Blast! – Vortizismus“ britische Avantgarde zwischen 1914 und 1918 ■ Von Harald Weilnböck
Hält viel, aber nicht unbedingt, was sie verspricht: Die Ausstellung „Sex & Crime“ im Sprengel Museum Hannover versammelt kalte, resignative, brave und vernünftige Stilisierungen der Verhältnisse von Menschen ■ Von Ina Hartwig