Eko Fresh ist zwanzig, Rapper. Kommt aus Mönchengladbach. Und sieht entsprechend aus. Ist türkischstämmig. Nennt sich „der deutsche Traum“. Will aus der Hochhaussiedlung ins Zentrum der „Bild“-, „Bravo“- und „Bunte“-Republik. Ist er die Zukunft des deutschen Pop?
Michel Friedman ist zurück. Das heißt: zurück im Fernsehen. Vier Monate nach seinem Rücktritt von allen Ämtern wegen öffentlicher Diskussionseines Privatlebens (Kokain und osteuropäische Prostituierte) arbeitet er an seiner zweiten Chance. Gibt es diese Chance da, wo er sie sucht?
Als Drehbuchautor und Schriftsteller des multikulturellen Britanniens wurde Hanif Kureishi berühmt. Inzwischen hat der 49-Jährige ein neues Thema gefunden: die Leiden der englischen Mittelschichten
Wie man den Gott des Todes betrügt: Ein Gespräch mit dem mexikanischen Schriftsteller und Literaturkritiker Alberto Ruy Sánchez über Globalisierung, barockes Denken, protestantische Ethik und darüber, was die USA mit den alten Azteken und Lateinamerika mit der islamischen Welt gemein haben
Zwischen Klassizismus und Krachmacherei: Auf einer Tagung in Halle fanden die Übriggebliebenen der deutschen Feuilletons zum Selbstgespräch zusammen, um über den Paradigmenwechsel auf den Kulturseiten ihrer Zeitungen zu räsonieren
Lidokino (2): In „Anything Else“, Woody Allens Eröffnungsfilm der Filmfestspiele von Venedig, geht es um die Verwicklungen, die sich aus der Unfähigkeit ergeben, das Wort Nein zu sagen. Tolles Geplatter – das wiederum Raoul Ruiz’ Barthes-Porträt fehlt
Globale Musikkonzerne haben den Reiz der Regionalisierung erkannt und damit eine Renaissance lokaler Popkultur befördert. Eine Rundfunkquote für inländische Produktionen ist daher überflüssig
Hat Musik eine Farbe? Für Stefan Betke alias Pole schon, wie seine Veröffentlichungen bisher zeigten. Mit einem neuen Album aber, auf dem er Dub mit HipHop kreuzt, geht der Elektronik-Star neue Wege
Der Amerikaner George Whitman verwirklicht in seiner Buchhandlung Shakespeare & Company in Paris eine soziale Utopie: Umgeben von tausenden Büchern leben bei ihm Schriftsteller und Künstler
Spülstein und Zeche, Sozialwohnung und müde Füße: Warum geraten die Familiendramen des britischen Films niemals in die Nähe von Kitsch oder Betroffenheit? Weil sie das Gesellschaftliche einbinden und dabei die richtigen Schauspieler einsetzen
Der libanesische Architekt Bernard Khoury baut in seiner Heimatstadt Beirut Discotheken und Restaurants, die sich dann als ungeheuer intelligente ephemere Memorialbauten erweisen, die das Trauma des Bürgerkriegs zu transformieren vermögen
Neben dem Paramilitärischen sollte ein weiterer Begriff eingeführt werden: der des Parakulturellen. Kriegerische Entertainer wie Donald Rumsfeld inszenieren Krieg wie ein Theaterstück. Das Militärische wird kulturalisiert, seine Realität ausgeblendet
Wo geht es noch mal nach Berlin-West? – In den Achtzigerjahren hat Gerhard Seyfried die Karten für den linksalternativen Alltag gezeichnet. Jetzt hat er mit „Herero“ einen historischen Roman über die deutsche Kolonialherrschaft geschrieben
Introibo ad altere dei: Die Shows der isländischen Band Sigur Rós gleichen einer katholischen Messe. In Berlin verwandelten sie vor den Augen ihres weihevoll gestimmten Publikums gleich Wein in Blut
Mit „Gangs of New York“ erzählt Martin Scorsese die Geburt der USA als blutiges Gewaltspektakel,bei dem sich die einzelnen Figuren seltsam leer und zeichenhaft wie auf einem Schachbrett verhalten
Wie sich heute das ehemals deutsche Breslau und spätere sozialistische Wrocław in einer modernen Metropole mit all ihren Widersprüchen spiegelt: Das Deutsche Kulturforum östliches Europa zeigt in einer Ausstellung im Fernsehturm am Alex Arbeiten des Potsdamer Fotografen Mathias Marx
Americana, die ich meine: Der Gitarrist Joey Burns, Kopf der alternativen Country-Band Calexico, über die Grenze zwischen den USA und Mexiko, ihre Geschichte von illegaler Immigration und kulturellem Austausch, wie man all das in Musik umsetzt und dabei nahe liegende Klischees umgeht
Heute beginnen die 53. Internationalen Filmfestspiele Berlin. Den Wettbewerb beherrschen schwergewichtige Themen: tödliche Krankheiten, die Todesstrafe, Flüchtlings- und Beziehungsdramen. Viele Filme kommen aus den USA und waren dort schon zu sehen. Grund zur Freude gibt es trotzdem