PsychologInnen streiten darüber, ob und wie traumatisierte PatientInnen behandelt werden sollen. Ohne Therapie sind chronische Persönlichkeitsstörungen die Folge, sagen die einen. Verdrängen sei besser als abzuarbeiten, erwidern die anderen
In Brasilien verläuft bei Gentech-Soja die Konfliktlinie mitten durch die Regierung: Das Agrarministerium drängt auf Freigabe, die Umweltministerin besteht auf dem Vorsorgeprinzip. Der Gentech-Multi Monsanto erhält Schützenhilfe aus Washington
Vor 40 Jahren besuchte John F. Kennedy Berlin. Seine „Ish bin ein Bearleener“-Rede vor dem Schöneberger Rathaus am 26. Juni 1963 war die erfolgreichste Politikinszenierung des Kalten Krieges. Über Hintergründe und Wirkung der Ansprache hat Andreas Daum ein virtuoses Buch verfasst
Christopher Hitchens gibt gerne Widerworte. Mal will er Henry Kissinger vor den Internationalen Strafgerichtshof bringen, mal verteidigt er Bushs Irakkrieg – und das alles macht er auch in seinem neuen Buch so brillant wie witzig
Thilo Bode will die Welt retten – schnell und billig. Sein Programm: Ist das Klima in einer Region gefährdet oder die Artenvielfalt bedroht, dann werden die souveränen Rechte von Staaten beschnitten und wird notfalls einmarschiert. Dieser Ökofundamentalismus gefährdet Demokratie und Völkerrecht
Mit dem Band „Jahrtausendwende“ liegt nun Manuel Castells’ große Trilogie „Das Informationszeitalter“ vollständig vor. Hegemoniale Herrschaftsgesten, wie von US-Präsident George W. Bush, lassen sich mit Castells als Panikreaktionen einer überlebten Sorte Macht deuten
Die US-Regierung ignoriert derzeit gern das internationale Recht. Aber auch in den USA steht es um das Rechtssystem nicht zum Besten, wie Thomas Schuler eindrucksvoll zeigt
Die Attentate vom 11. September 2001 wurden von der US-Regierung billigend in Kauf genommen, um geopolitische Machtinteressen durchzusetzen, meint Nafeez M. Ahmed. Die Lektüre seines Buches ist ein deprimierendes Vergnügen
Emmanuel Todd hat einen fulminanten Nachruf auf die Weltmacht USA geschrieben. Er unterschätzt jedoch die große Dynamik der amerikanischen Gesellschaft und ihre Fähigkeit zur Selbstkorrektur
Der Krieg gegen den Irak ist kein Spiel aus dem Computer, auch wenn er manchmal im Fernsehen so auszusehen scheint. Denn die Computerspiele, die wirklich gespielt werden, zeigen nicht den wirklichen Krieg, auch dann nicht, wenn sie versuchen, das Schlachtfeld so realistisch wie möglich abzubilden
Über 100.000 SchülerInnen gingen seit dem Kriegsbeginn auf die Straße. Was gerne als spontane Empörung der Handy-Generation porträtiert wird, hat auch eine präzise Organisationsstruktur: die Jungkader der „Sozialistischen Alternative“
Auf der Suche nach dem guten Amerika reiste Mark Hertsgaard sechs Monate lang um den Globus. Sein Essay „Im Schatten des Sternenbanners“ feiert die Stärken der USA mit enormem Engagement, seine Argumente überzeugen allerdings nicht