Buddhisten, Scientologen oder die PDS kann man tolerieren, Raucher nicht. Über die neuen Kunstreligionen des Alltags, Mode und Revolte als soziale Gottesdienste ■ Von Norbert Bolz
Der glänzende Lügner und selbsternannte Arzt Gert Uwe Postel ist zu vier Jahren Haft verurteilt. Er hinterläßt verunsicherte Mediziner und Juristen – und eine Ahnung davon, wie einer von sich selbst getrieben werden kann ■ Aus Leipzig Jens Rübsam
In einer abgelegenen Stammesregion des indischen Bundesstaates Gujarat wollen radikale Hindus den christlichen Kirchen die Seelen der Adivasi-Ureinwohner entreißen. Was die dazu denken, interessiert am wenigsten ■ Aus Gujarat Bernhard Imhasly
Fünfzig Bilder pro Sekunde, Millionen von Fotos: Die Datenfirma Tele-Info läßt in den Städten jedes Haus fotografieren – eine neue Datenmacht. Datenschützern will die Firma einen Maulkorb verpassen lassen ■ Aus Garbsen (real) und Heidelberg (virtuell) Bernd Müllender
Die Wissenschaft ist tot, es lebe die Forschung. Es geht nicht mehr um die Stiftung von Ordnung in einer chaotischen Gesellschaft, sondern um das Hinzufügen unsicherer Zutaten. Je mehr eine Wissenschaft mit Gesellschaft verwoben ist, desto besser. Ein Essay ■ Von Bruno Latour
Martin Walser und das Wegschauen. In der Debatte über das Gedenken muß den Gefahren paradoxer Reaktionen Rechnung getragen werden. Nachbeugende Analeptika zur deutschen Gedächtniskultur ■ Von Daniele Dell'Agli
Früher trennte sie die Grenze, heute trennt die wirtschaftliche Entwicklung die Städte Sonneberg in Südthüringen und Neustadt in Oberfranken. Nur der ehemalige Neustadter Bürgermeister löst zu Fuß ein altes Versprechen ein ■ Von Jens Rübsam
Drei jüdische Studenten erarbeiten ein einheitliches Gebetbuch für die Hohen Feiertage: in deutscher und russischer Übersetzung. Es hilft beim Beten und bei der schwierigen Verständigung in den Jüdischen Gemeinden ■ Aus Köln Daniela Weingärtner
Aus der Enge des Elternhauses zu einsamer Größe: Mit Genuß inszeniert der grüne Fraktionschef Joschka Fischer seinen Lebenslauf als eine Quelle seines politischen Erfolgs ■ Von Bettina Gaus
Politik des Mißtrauens: Bismarck. Er gehört nicht zu den ganz großen Politikern, doch er war ein Faktor der Geschichte. Ohne ihn versteht man die Entwicklung der politischen Kräfte im 19. und 20. Jahrhundert nicht. Zu seinem heutigen 100. Todestag ■ Von Jürgen Busche
■ Die Bundesländer investieren Milliarden in die Hoffnung, die Medienindustrie sei die beschäftigungspolitische Zukunft - besonders in Bayern und Nordrhein-Westfalen. Die Studie eines landeseigenen Ins
Im saarländischen Marpingen glaubt man an eine Erscheinung der Jungfrau Maria und feiert den Jahrestag mit dem Harvard-Professor David Blackbourn, der nicht daran glaubt – aber fast alles weiß über „das deutsche Lourdes“ ■ Von Christian Semler
Von acht Jahren schockierten Berichte über die Zustände in einem rumänischen Kinderheim für Behinderte die Öffentlichkeit. Mit deutscher Hilfe ist es heute für die Kinder und Jugendlichen zu einem Zuhause geworden ■ Aus Cighid Wolfgang Gast
Äthiopiens Regierung schürt kräftig Kampfbegeisterung gegen Eritrea und wird von manchen Oppositionsgruppen im nationalistischen Eifer noch übertroffen. Aber das reale Leben ist davon wenig berührt ■ Aus Addis Abeba Peter Böhm
Westafrikas entlegenste Ecke treibt in den Krieg. Eine alte Rebellion in Senegal war Mitauslöser der Wirren, die nun das benachbarte Guinea-Bissau erfaßt haben. Alte Ressentiments schüren den neuen Konflikt ■ Aus San Domingo Thomas Baur
Pastor Koop aus dem holsteinischen Brügge packt Altar und Orgel auf einen Trecker und lädt zum Gottesdienst in die Scheune: Da kommen auch die, die sonst der Kirche fernbleiben ■ Von Jens Rübsam
■ Straßenkinder, Dracula, Folklore: Wo liegt Rumänien? Die Leipziger Buchmesse, Ende dieses Monats, will ein Rumänienbild jenseits der Klischees vermitteln. Ein Gespräch mit Herta Müller über Revolution, Kunst und Int
In Laos explodieren noch immer Blindgänger aus dem Vietnamkrieg und töten oder verstümmeln Menschen. Ein Team aus Brandenburg hilft bei der Räumung ■ Aus Xam Nua Ralf Neukirch
Die CSU gewinnt neue Mitglieder, die CDU verliert selbst auf den Dörfern. Das alles in derselben Region mit ähnlichen Problemen und der gleichen konservativen Wählerschaft. Woran liegt's? Eine Rundfahrt in Ulm und um Ulm herum ■ Von Hilmar Höhn