Ein wenig bekannter Finanzexperte und Familienvater wird nominiert, eine qualifizierte Frau, kinderlos, unverheiratet, hingegen nicht – dabei hätte diese Frau als Bundespräsidentin die politische Ikonografie in Deutschland verändert und erneuert
Ole von Beust, Hamburgs erster Bürgermeister und CDU-Spitzenkandidat für die Bürgerschaftswahlen, war bis vor kurzem der Erste, der die CDU als metropole Innovation verkörperte: homosexuell, liberal, aber konservativ. Dann kam Franz Müntefering. Und in Hamburg ist wieder von Politik die Rede
Johannes Kahrs ist SPD-Bundestagsabgeordneter aus Hamburg-Mitte. Er unterstützt Kanzler Schröders Reformen. Und Münteferings Beförderung. Doch in seinem Wahlkreis können viele Menschen keine 10 Euro Praxisgebühr bezahlen. Wie kriegt Kahrs das zusammen?
Büsingen ist eine der wenigen deutschen Gemeinden, die Geld haben. Kein Wunder, Büsingen liegt in der Schweiz. Doch damit fangen die Probleme erst richtig an
Die Werbeagentur „Zum Goldenen Hirschen“ hat nicht bloß den Grünen die Wahl 2002 gerettet. Sie versöhnt Gutmenschen und die zynische Werbewelt. Scheitert sie jetzt an der Aufgabe, Rot-Grün in der Kanzlerdämmerung sexy zu machen?
Jeder Ski hat seinen eigenen Charakter. Professionell aufgezogen gibt es drei große Skitestserien in Deutschland. Die vielleicht interessanteste dürfte die von drei Tageszeitungen initiierte sein: Dort testen auch Freizeitskiläufer
Wir müssen alle Abstriche machen: Sieben Weißweine und zehn Rotweine aus dem Sortiment von Aldi im nüchternen taz-Festtagstest. Ergebnis: Die Erzeugnisse sind von erstaunlicher Homogenität. Um es höflich auszudrücken
Filz und dubiose Geschäfte: Die Olympia-Bewerbung von Leipzig trudelt von einem Skandal zum nächsten. Am Freitag musste ein weiterer Manager zurücktreten. Sind die Spiele noch zu retten? Oder ist Leipzig als Olympia-Standort verbrannt? Zwei Standpunkte von Markus Völker und Frank Ketterer
Oskar Lafontaine ist schon lange nicht mehr das letzte Geheimnis der deutschen Politik. Auch wenn den früheren SPD-Chef viele immer noch dazu erklären. Ein Abgesang auf den Mythos Lafontaine
Mehr als zwanzig Jahre nach ihrer kurzen Blütezeit erlebt New Yorker No-Wave-Szene der frühen Achtziger gerade eine Renaissance. Keiner anderen künstlerischen Bewegung gelang so konsequent die Vermittlung von Pop- und Hochkultur wie der Downtown-Avantgarde und ihrer Punk Art
Die trotzigen Kinder der Agenda 2010: Bundestagsabgeordnete der SPD, die sich dem Fraktionszwang nicht beugen, werden wie Dissidenten behandelt. Was ist bloß los in einer Partei, die Insubordination doch eigentlich schätzen und schützen müsste?
Am 11. 9. 1973 putschten in Chile die Generäle. Der Schriftsteller Luis Sepulveda gehörte zur Leibgarde von Salvador Allende. Ein Gespräch mit ihm über damals und die politische Lage im heutigen Chile
Streifzüge durch Europa (III): Ein herrliches Land – voller ungelöster Konflikte und Probleme. Landschaftlich ein Paradies, gesellschaftlich zweigeteilt, und auf die eigentlichen Schönheiten weist kein Schild hin. Eine Liebeserklärung an Bulgarien, das sein Potenzial an Geschichten erst noch entdecken muss
Der Kanon des Glaubwürdigen wandelt sich: Viel mehr als in früheren Jahren betonen neue Spielfilme über die Verbrechen der NS-Zeit, dass sie auf historisch Verbürgtes zurückgehen. So auch der von Artur Brauner unter vielen Schwierigkeiten produzierte Film „Babij Jar –-Das vergessene Verbrechen“
Weil wenig für sich selber steht: Das Museum am Ostwall in Dortmund zeigt mit „On Translation: Das Museum“ die erste umfassende Werkschau des Medienkünstlers Antoni Muntadas in Deutschland. Dafür liefert der Künstler die Werke, die Kuratoren die Konzeption, und die Besucher dürfen schwitzen
Im Orient nichts Neues? Mit der Beseitigung Saddam Husseins stehen die USA als militärische Supermacht mitten in der arabischen Welt. Damit wächst auch der Hass auf Amerika in der gesamten Region. Wie Bush den Krieg doch noch gewinnen kann, wird der Friedensplan für Israel und Palästina zeigen
Ein Mann, eine Frau und ein Canyon: „Japón“, das Debüt des jungen mexikanischen Filmemachers Carlos Reygadas, folgt Tarkowskis Spuren und lässt die Kamera kreisen. Heraus kommt ein von sich selbst überzeugter Film, der weder den Willen zur Kunst noch die religiösen Anwandlungen versteckt