LINKSPARTEI Lafontaine und Bisky stellen neues Grundsatzprogramm vor – mit harten Bedingungen für linkes Mitregieren. Doch in der eigenen Partei regt sich bereits Kritik
Die Linkspartei aber scheint außer dem nicht sonderlich originellen Vorschlag, Banken und Konzerne zu verstaatlichen, keine vorwärtsweisende Idee zu haben.
ROT-ROT-GRÜN Der designierte Linken-Chef Klaus Ernst geht auf SPD und Grüne zu: „Wenn die Inhalte stimmen, werden wir eine Koalition bilden.“ Die Grüne Bärbel Höhn sieht dafür grundsätzlich genug Gemeinsamkeiten
AFGHANISTAN-ABSTIMMUNG Wegen einer Plakataktion werden Linke von Bundestagsdebatte ausgeschlossen. „Schluss mit dem Krieg!“, konnte Linken-Politiker deshalb nicht sagen
EINBÜRGERUNG Jannine Hamilton ist in Celle geboren, aber keine Deutsche. Das will sie jetzt werden, darf aber nicht. Denn Hamilton ist in der Linkspartei. Also gefährlich – meint der Verfassungsschutz von Niedersachsen ➤ Seite 3
LINKSPARTEI Frau, Mann, West, Ost – jeder wird bedient. Mit einer Doppelspitze versucht die Linke, ihren scheidenden Vorsitzenden Oskar Lafontaine zu ersetzen und gleichzeitig die parteiinternen Konflikte unterm Deckel zu halten
Die Linkspartei hat Flügel aber keine stabile Mitte. Ihr Fehlen wird im Totalproporz der neuen Doppelspitze augenscheinlich. Die Partei ist sich selbst so fremd wie nie geworden.
LINKSPARTEI Oskar Lafontaine zieht sich aus der Bundespolitik zurück. Die Lücke, die er hinterlässt, wird von der Linkspartei kaum zu schließen sein: Keiner der möglichen Nachfolger verfügt über sein politisches Gespür, seine rhetorische Brillanz und seine Eitelkeit ➤ Seite 2, 3
Es wird der Linken schwer fallen, Lafontaines Ausstieg zu kompensieren. Egal, wie die neuen Chefs heißen, sie können sich darauf einstellen, für zu leicht befunden zu werden.
Ist der Tonfall in der aktuellen Stasi-Debatte nicht zu scharf? Nein. Die Linkspartei hat Glück, unfallfrei durchs Wendejahr gekommen zu sein und muss schleunigst aufräumen.