■ 50 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte – doch noch immer oszilliert sie zwischen Rhetorik und Realität. Für die Unterzeichnerstaaten zwar verbindlich, ist sie doch gesetzlich nicht bindend: So verdrängt Infotainment zunehmend die TV-Berichterstattung über Menschenrechtsverletzungen. Und Artikel 19, die Garantie der „Informations- und Meinungsfreiheit“, erweist sich als äußerst dehnungsfähig.
■ Auf Truppenübungsplätzen werden Versorgungspunkte und Biwakplätze oft nach „verlorenen“ deutschen Städten und Regionen im Osten benannt. Die Hardthöhe sieht keinen Grund zum Einschreiten
Ossip K. Flechtheim starb 89jährig in Berlin. Der Begründer einer (Politik-)Wissenschaft, die Zukunft vorhersagen sollte, war nacheinander unbequemes Mitglied der Kommunisten, Sozialdemokraten, schließlich der Grünen ■ Von Ulrich Albrecht
Im Bernauer Polizistenprozeß brach erstmals nach zwei Jahren die Mauer des Schweigens. Ein angeklagter Beamter sagte, „widerliche Dinge“ seien bei der Polizei normal. So lernt man das in den Polizeischulen ■ Aus Frankfurt/Oder Vera Gaserow
Berliner Grüne wählten Sozialpolitikerin Andrea Fischer zur Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl. Bürgerrechtlerin Birthler ohne sicheren Platz ■ Aus Berlin Dorothee Winden
Die von Sportfunktionären gern verbreitete These vom politischen Mißbrauch des an sich reinen Sports durch die Nationalsozialisten läßt sich nicht halten. Ein Diskussionsbeitrag an der beispielhaften Geschichte des deutschen Olympiamanagers Carl Diem ■ Von Thomas Alkemeyer
Hate-Speech, wie man rassistische und sexistische Beleidigungen in Amerika nennt, ist ein schwieriges Problem für alle, die an die freie Meinungsäußerung glauben. Denn was ist der Preis der freien Rede? Wer zahlt ihn? Und: Kann Zensur ein Gegenmittel sein? ■ Von Ursula Owen
Günter Grass und Walter Jens fordern, auf den Bau des Holocaust-Mahnmals zu verzichten. Dessen Initiatorin Lea Rosh wirft den beiden früheren Unterstützern und heutigen Gegnern „Unglaubwürdigkeit“ vor ■ Aus Berlin Severin Weiland
Während der Teilung wurden zahllose indische Frauen vergewaltigt, verschleppt, getötet. Über ihr Schicksal schweigen die Geschichtsbücher ■ Von Urvashi Butalia