■ Ausländerpolitik und Euro spalten Frankreichs linke Regierung. Der sozialistische Premierminister rettet seine Mehrheit nur mit Hilfe der konservativen Opposition
■ Bei Innenministerkonferenz knickt Niedersachsen ein. Kein bundesweiter Abschiebestopp für Kosovo-Albaner. EU-Parlament fordert internationale Eingreiftruppe für die Krisenprovinz, Europakonferenz will Autonomiestatus
■ Deutschland schiebt trotz Kritik des UN-Flüchtlingshilfswerks weiter Asylsuchende in Bürgerkriegsregion ab. Wegen Unterdrückung der Kosovo-Albaner beschließt Bosnien-Kontaktgruppe Waffenembargo gegen Jugoslawien
■ Das Wahlprogramm von Schröder und Lafontaine steht, der SPD-Vorstand erfährt's aus der Presse: Steuersätze senken, tolle Autos bauen und Dienstboten bezahlbar machen
■ Flüchtlinge aus Algerien dürfen weiter abgeschoben werden. Die Innenminister von Bund und Ländern einigen sich lediglich auf die Prüfung von Einzelfällen
■ Während Italiens Regierung den Kurden generell Asylrecht gewähren will, schürt Bundesinnenminister Manfred Kanther (CDU) die Angst vor den Schiffsflüchtlingen. Einmal anerkannt, könnten die Kurden legal in die Bundesrepublik einreisen
■ Italiens Polizei schafft seit gestern Hunderte Bürgerkriegsflüchtlinge nach Albanien zurück – vor allem jene, die mit Hungerstreiks für ein Bleiberecht demonstriert hatten
■ 5.000 Algerier sollen in ihre Heimat zurückverfrachtet werden. Innenministerkonferenz kann sich nicht auf einen Abschiebestopp verständigen. Auch Hessen will in der kommenden Woche wieder ausweisen
■ Über tausend Kurden sind per Schiff in Italien gelandet und beantragen Asyl – in Deutschland. Nach dem Schengen-Abkommen müßten sie sofort abgeschoben werden, das aber läßt das italienische Aufenthaltsrecht nicht zu
■ Innenminister Kanther setzt sich in der Koalition durch: Ausländerkinder müssen sich künftig mit 18 für eine Staatsbürgerschaft entscheiden. Keine automatische Einbürgerung für alle in Deutschland Geborenen
■ Der Bundesinnenminister will mit einem scharfen 10-Punkte-Programm zur Inneren Sicherheit den „schleichenden Werteverfall“ und die SPD im Wahlkampf bekämpfen