Krieg scheint die archaische Rollenverteilung wiederherzustellen. Männer sind Täter, Frauen Opfer. Zumindest suggeriert dies die Zeitungs- und Fernsehberichterstattung über das Kosovo-Elend: fliehende Frauen mit Säuglingen im Arm und kühle Kriegsherren mit smarten Gesichtern an Konferenztischen. Bei so viel Klarheit in den Geschlechterverhältnissen bleibt nur wenig Raum für Differenzierungen. Alles Propaganda? fragt ■ Cristina Nord
■ E-Mail aus Belgrad: Die taz dokumentiert in loser Reihenfolge die Briefe der 24jährigen Studentin Andjela an ihre Freunde beim Augsburger Jugendmagazin „X-Mag“
Nach ihrer Ankunft in Deutschland schlägt den Flüchtlingen Ratlosigkeit entgegen. Die albanische Community hilft mit Gesprächen und Süßigkeiten ■ Aus Berlin Julia Naumann
Rußlands Präsident reitet heftige Attacken gegen die Nato und warnt vor einem Einsatz von Bodentruppen im Kosovo. Der kommunistische Duma-Präsident Selesnjow berichtet vom Wunsch Milošević', der russisch-weißrussischen Union beizutreten ■ Aus Moskau Klaus-Helge Donath
Beim Ostermarsch verglichen Jugoslawen den Bundeskanzler mit Hitler und forderten ein serbisches Kosovo. Die Friedensbewegung ist beschämt ■ Aus Berlin Annette Rollmann
■ Der Präsident der jugoslawischen Teilrepublik, Milo Djukanović, lehnt die Kosovo-Politik Belgrads ab. Er wollte sich aus dem Konflikt heraushalten. Die Nato bombardierte trotzdem
■ Die Luftangriffe der Nato auf Jugoslawien entzweien Italiens Parteien. Eine tiefgehende Regierungskrise rückt immer näher. Grüne und Neokommunisten fordern sofortigen Bombenstopp