Im Jahr zwei nach Einführung der Praxisgebühr nimmt die Zahl der Arztbesuche wieder langsam zu. Dies gilt allerdings nicht für sozial schwache Bezirke wie Neukölln und Friedrichshain-Kreuzberg
Berliner Ärzte behandeln seit Einführung der 10-Euro-Praxisgebühr vor einem Jahr deutlich weniger Fälle – vor allem in Bezirken mit vielen armen Menschen. Ärzte beklagen schlechte Zahlungsmoral
Die Hausärztin Angelika Prehn hat beobachtet, dass Patienten Krankheiten verschleppen und Tabletten teilen, um die Praxisgebühr zu sparen. Wer hingegen den Arzt nur besuche, um mal zu reden, komme gleich mehrmals pro Quartal
Operation gelungen: Patient weiß Bescheid. Die „Summer School of Public Health“ diskutiert ab Donnerstag die Rolle des souveränen Patienten. Soll mit ihm bloß Geld gespart werden?
Die Gesundheitsreform und die Folgen: Diakonie schlägt Alarm. Menschen, die gesund werden wollen, werden durch die Reform ausgebremst. Mitarbeiter warnen: „Statt Kostensenkung kommt Kostensteigerung“
Die Gesundheitsreform trifft die Patienten hart, die sowieso schon wenig haben: Schwer Kranke und Pflegebedürftige. Auch wenn sie auf Sozialhilfe angewiesen sind, gibt es keine Ausnahmeregelungen
Die Diskussion über die Reduzierung der Krankenkassenleistungen hat viele Patienten verunsichert. Die reagieren und stürmen vor Jahresende die Berliner Praxen – solange es sie noch nichts kostet
Muttermilch ist die gesündeste Nahrung für Babys – Stillen wichtig für ihre Entwicklung und praktisch dazu. Allergiegefährdete Kinder sollten ausschließlich gestillt werden – mindestens sechs Monate lang. Auch das spätere Essverhalten wird verbessert
Nach den seniorenfeindlichen Äußerungen des Bundesvorsitzenden der Jungen Union sind sich in Bremen CDU, JU, RCDS und die SPD-Sozialsenatorin einig: „Bei uns ist alles friedlich im Konsens zwischen den Generationen“
Der Bundeskompromiss für eine Gesundheitsreform könnte für das arme Berlin schlimme Folgen haben: Stadträte befürchten sinkendes Gesundheitsbewusstsein, was vor allem Kinder treffen würde
Heidi Knake-Werner (PDS) kritisiert die Gesundheitsreform als „Kostendämpfungsgesetz“. Die Gesundheitssenatorin hätte sich mehr strukturelle Veränderungen erhofft – auch um die Berliner Modellprojekte gesetzlich zu stärken