Zamość heißt ein Ort in der polnischen Provinz, der im 16. Jahrhundert als ideale Stadt im Stil der italienischen Renaissance geplant wurde. In diese Stadt reist nun die internationale Kunstszene und verwurstet die Utopien von gestern. Ein Bericht
Mit der nötigen Distanz zur gewöhnlichen Parkgarage: In Stuttgart-Untertürkheim eröffnet das neue Mercedes-Benz-Museum. Der grandiose Bau macht den automobilen Ausstellungsstücken echte Konkurrenz – ein architektonisches Raumkunstwerk
Hier kann man zusehen, wie große Baukunst entsteht: Das Architekturbüro Herzog & de Meuron packt im Münchner Haus der Kunst seine Materialrecherchen auf die Tische: alles, was nötig ist, um für einen Ort und eine Aufgabe eine Form zu finden
Die Moderne ist nicht am Ende, definiert das mächtigste Museum der Welt und präsentiert sich in einem neuen Bau. Statt einer stolzen Kathedrale ist er leider nur eine kühle Autobahnkapelle. Die Kunst aber ist der Star: „Für die Stadt, die Nation und die Welt“, sagt der Museumsdirektor Robert Menschel
Der libanesische Architekt Bernard Khoury baut in seiner Heimatstadt Beirut Discotheken und Restaurants, die sich dann als ungeheuer intelligente ephemere Memorialbauten erweisen, die das Trauma des Bürgerkriegs zu transformieren vermögen
Aufklärungsarchitektur gegen Überwältigungsfantasien: Am Sonntag wird auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände in Nürnberg das neue Dokumentationszentrum über den NS-Staat eröffnet
Der Sammelband „Bignes?“ kritisiert die „unternehmerische Stadt“. Die rund zwei Dutzend Beiträge zeigen, wie das öffentliche Anliegen stets fast fließend in privatwirtschaftliches Kalkül überwechselt
Die Moderne im Barock, logofiziert und abgesenkt: Ein Lagebericht aus dem Museumsquartier in Wien, dessen Kürzel MQ sich bereits durchgesetzt hat. Nach der Eröffnung aller Sammlungen im September wird der in 36 Monaten fertig gestellte Gebäudekomplex das größte Kulturzentrum Europas sein
Nils Normans Reader „The Contemporary Picturesque“ dokumentiert, wie sich innerstädtisches Kontrolldesign entwickelt hat. Unterdessen entwirft Janice Kerbel mit „15 Lombard St.“ daran das Szenario des perfekten Banküberfalls, Fluchtwege inklusive
Bernhard Leitners Buch „Das Wittgenstein Haus“ gibt dem interessierten Leser erstmals die Mittel an die Hand, die höchst eigenwillige Architektur der Stadtvilla zu verstehen, die der Philosoph Ludwig Wittgenstein 1928 für seine Schwester Margarete Stoneborough im 3. Bezirk von Wien baute
Dekorbusiness as usual: In den Bänden „Magic Worlds“ und „Scanscape“ zeigen die Fotografen Thomas Wrede und Marc Räder, wie in der Architektur von Freizeitparks und suburbanen Wohnsiedlungen neue Wertegemeinschaften heranwachsen
Der finnische Architekt Alvar Aalto entwarf in den Sechzigerjahren ein Kulturzentrum für Wolfsburg. Nach diversen Umbauten wird das Haus für eine Ausstellung wieder im Originalzustand gezeigt
Nicht Gruft und nicht Kirchhof, sondern urbanes Zentrum mit hohem künstlerischem Bauwert: Die Hamburger Deichtorhallen stellen Entwürfe zu „Museen für ein neues Jahrtausend“ vor
Im Neuen Museum auf der Berliner Museumsinsel werden die letzten hundert Jahre Bauen in Berlin präsentiert. Demnächst könnte ein eigenes Architekturmuseum folgen
Hier die Fronten der Sixties, dort urbaner Pop, Globalisierung und Neue Mitte: Die Ausstellung „HausSchau – Das Haus in der Kunst“ in den Hamburger Deichtorhallenvon HARALD FRICKE
Die Architektin Hilde Weström war eine Pionierin. In ihren Bauten versöhnte sie Ökonomie und Ästhetik. Das Verborgene Museum zeigt jetzt eine späte Hommage an die bauende Frau