■ Der schwache Trost des Eisbechers und andere Abschweifungen: Giorgio Manganellis Erzählungen aus dem Nachlaß führen in eine heidnische Hölle, ohne den Humor zu verlieren
Gesinnungsliteratur vom Feinsten, schön grotesk und immer gemein: Carl Hiaasen macht in „Stürmische Zeiten“ Schluß mit falschen Freundlichkeiten und bevorzugt kreischenden Irrwitz als ästhetische Kategorie. Auch Lachen kann gefährlich sein ■ Von Thomas Wörtche
Das furiose Finale: Niklas Luhmanns „Die Gesellschaft der Gesellschaft“ krönt ein dreißigjähriges Projekt zur systemischen Gesellschaftstheorie am Ende des zweiten Jahrtausends. Wer oder was aber ist die Gesellschaft? ■ Von Peter Fuchs
Herrn Høegs feines Gespür fürs Tier: „Die Frau und der Affe“ ist ein spannender Tierschutzkrimi – sodomistisches Kabinettstückchen und philosophische Parabel über die labile Grenze zwischen Mensch und Tier ■ Von Ulrike Baureithel
■ Was heißt hier Larmoyanz: In Rita Kuczynskis "Staccato" wird der Übergang vom Realsozialistischen zur Demokratie als höchste Stufe der Entfremdung erlebt
Stenographisch ins Gemüt gerammt. Das fragmentarische „Lilienthal 1801, oder Die Astronomen“, ein über 20 Jahre geplanter, nie geschriebener Roman von Arno Schmidt, war möglicherweise eine selbstgestellte Konzeptionsfalle ■ Von Guido Graf
Vorurteile gegenüber muslimischen Gesellschaften machen diese nicht zum politischen Gegner. Kohlhammer: Der Westen braucht kein Feindbild ■ Von Eberhard Seidel-Pielen
Wie man mit Entfremdung ganz gut zurechtkommen kann: Siegfried Kracauer ist zurück – in vier neuen Veröffentlichungen. Der Briefwechsel Kracauer–Panofsky schließt die Lücke zwischen Frankfurter Schule und Warburg-Institut ■ Von Jörg Lau