Bei aller gebotenen literarischen Qualität: Auf den 28. Tagen der deutschsprachigen Literatur zu Ehren Ingeborg Bachmanns in Klagenfurt wurde offenbar, dass sich die deutsche Gegenwartsliteratur erstaunlich wenig für die Gegenwart interessiert
Eine Frau, die behauptet, eine typische Ostdeutsche zu sein, muss erzählen. Eine Frau, die das aufschreibt, muss zuhören. Nach diesem Rezept hat Martina Rellin einen Bestseller gebacken:„Klar bin ich eine Ost-Frau“
Erst Rockdichter, dann das Arschloch der Achtzigerjahre, inzwischen als Lyriker anerkannt:Ein Gespräch mit Wolf Wondratschek über frühe Gedichte und die Genauigkeit in der Poesie
Wie man mit Texten der Macht und Allgegenwart des Todes trotzt und Menschen durch Worte am Leben erhält: „Party im Blitz“, Elias Canettis Anfang der Neunzigerjahre entstandene und jetzt postum veröffentlichte Erinnerungen an seine Zeit in England
Helden, die rebellieren, aber an ihrer Rebellion zweifeln. Und die nicht auf dem Sprung sind, um zu landen, sondern um außen vor zu bleiben: Ein Porträt des Schriftstellers Ralf Rothmann, der kürzlich mit „Hitze“ seinen fünften Roman veröffentlicht hat
Ob Goethe, Goetz oder Biller: Literatur ist am besten, wenn sie nah an der Wirklichkeit ist. Wenn sie aus Liebe entsteht oder aus Wut im Bauch. Ein Pladöyer für Maxim Billers verbotenen Roman „Esra“
Schriftsteller in Uniform: Während Jaroslav Hašek im „Schwejk“ den Partisanenkampf in den Alltag tragen wollte, träumte Edwin Erich Dwinger in seinen Romanen von einem neuen Soldatentypus
Topfit und macho, schlapp und verletzlich: Frank Goosen, Mani Beckmann und Daniel Bielenstein wenden sich mit ihren neuen Romanen sehr gezielt an ein männliches Publikum zwischen 30 und 40
Zeig mir deine Softskills, bitte! In den Theaterstücken von Martin Heckmanns leiden die Figuren am ständigen Zwang zur Arbeit am eigenen Marktwert. Heckmanns schreibt aus Erfahrung: Seit er zum gefragten Bühnenautor avanciert ist, ähnelt seine Situation schließlich immer mehr der seiner Figuren
Warum tanzen viele junge ostdeutsche Autoren vor uns Westdeutschen plötzlich herum wie die Indianer beim Powwow-Tanz? Und warum finden wir sie dabei auch noch so exotisch? Über die Möglichkeit, selbst vorgeführt zu werden in unserem seltsamen Begehren nach dem Osten als dem ganz Anderen
Die DDR war nie sein Gegenstand: Wolfgang Hilbig schreibt in seinen Romanen und Erzählungen über die Einsamkeit und Entwurzelung der Menschen, über mythische Unterwelten, Keller und Katakomben. Heute wird der gelernte Heizer mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet. Ein Porträt
Er lebt in Brooklyn, er hat es geschafft: Jonathan Lethem ist nicht nur in seinem Viertel ein Star. In Deutschland ist jetzt sein Campus- und Sci-Fi-Roman „Als sie über den Tisch kletterte“ erschienen