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Arme Grüne

betr.: Berichterstattung über die Bündnisgrünen nach der NRW-Wahl

Wenn die Wähler beziehungsweise die Nichtwähler die Grünen schon nicht kleinkriegen, die schreibende Zunft wird es schon schaffen! Von Kölner Stadtanzeiger bis taz, alle jubeln über den vermeintlichen Untergang der Grünen und den Aufstieg des Fun-Politikers Möllemann.

Ja, wie hätten Sie es denn gerne? Selbstbewusst auftretende Grüne werden als nicht regierungsfähig dargestellt, weil sie sich in Koalitionsverhandlungen nicht auf Kompromisse einlassen (Streitkoalition), realistisch auftretende Grüne als handzahm und leicht über den Tisch zu ziehende Kandidaten, weil sie sich in Koalitionsverhandlungen auf Kompromisse einlassen. Egal, wie Grüne sich verhalten, es gibt immer massiv zu mäkeln.

Woher kommt diese ultrakritische Einstellung? Liegt es daran, dass Grüne es wagen, ihre Finger in die Wunden unserer Gesellschaft zu legen, dahin, wo es richtig weh tut? Schleichende Vergiftung unserer Atemluft, Lärm als Verursacher von Stress und Krankheiten, Autoverkehr mit bekannten negativen Folgen usw. Igitt, daran wollen wir nicht erinnert werden. [...] Und weiden uns daran, wie die Grünen, stellvertretend für unser schlechtes Gewissen, niedergemacht werden. Traurig, aber wahr: Mit menschenfreundlicher Politik ist heutzutage kein Staat zu machen.

AGNES NICLASEN, Brühl

Clement und Möllemann: zwei verkorkste Politiker mit Ideen aus der Mitte des vergangenen Jahrhunderts wollen Nordrhein-Westfalen voranbringen? – die Spaßgesellschaft wird’s goutieren.Die Grünen gehen dabei besser in die Opposition, um wieder klar und deutlich Position und Forderungen herauszuarbeiten und ohne Rücksicht auf einen „Partner“ artikulieren zu können.

HEINER BERG, Krefeld

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