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Argentinien: Aldo Rico bleibt weiter rebellisch

■ Führer der argentinischen Ostermeuterei setzt sich vor erneuter Verhaftung ab / Einige Truppenverbände in Unruhe

Buenos Aires (afp) - Der Anführer der argentinischen Ostermeuterei, Aldo Rico, scheint erneut seinen Rückhalt bei den Streitkräften testen zu wollen. Nachdem ein Richter seine Rückkehr in die Untersuchungshaft angeordnet hatte, verschanzte sich der Oberstleutnant mit 50 Getreuen, Sturmgewehren und Granatwerfern am Donnerstag in seiner Wohnung und kündigte bewaffneten Widerstand gegen jeden Versuch an, seine Festung zu stürmen. Als am Freitag morgen Regierungstruppen und Untersuchungsrichter vor dem von Journalisten belagerten Haus eintrafen, hatte sich Rico aber bereits „unbemerkt“ abgesetzt. Zuvor hatten sich mindestens zwei Panzerkommandeure geweigert, ihre Einheiten in Richtung von Ricos Haus in Marsch zu setzen. Sie wurden ihrer Posten enthoben, woraufhin einer der beiden in La Plata seine Leute um die Kaserne herum strategische Positionen einnehmen ließ. Weitere Truppenverbände aus Parana und Concordia setzten sich ohne Befehl des Generalstabs und mit unklaren Absichten in Bewegung. Ex–Major Ernesto Barreiro, dessen Weigerung, sich wegen seiner Taten während der Militärdiktatur zu verantworten, die Krise im April ausgelöst hatte und der seither als Sprecher der rebellischen Offiziere auftritt, erklärte, Rico habe Solidaritätsbekundungen von Kameraden aus dem ganzen Land erhalten.

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